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China: Zwischen Tradition und Selbstmord – Ehe und Scheidung in der Antike V

 
 

China – ein großes und beeindruckendes Land, das bereits in der Antike ein riesiges Weltreich besaß, welches in seiner Bedeutung spielend mit dem römischen Imperium konkurrieren konnte. Die Hochzeits-, Scheidungs- und Ehegebräuche waren in China von einer uralten Tradition geprägt. Und sie waren für Frauen nur selten vorteilhaft. Begeben Sie sich nun mit uns ins antike Reich der Mitte.

Gehorsam, Heim und Mutterschaft: Frauen im alten China

„Der Mann steht über der Frau“, schrieb der Gelehrte Dong Zhongshu im 2. Jahrhundert vor Christus. Und dieser Satz brachte die vorherrschende Denkart gut auf den Punkt. Im China des Altertums herrschte ein besonders strenges Patriarchat, das die Familienordnung bis ins kleinste durchdrang. Entsprechend war die Stellung der chinesischen Frauen zu dieser Zeit vergleichbar mit der von Frauen in Griechenland: Sie war sehr niedrig.

Jede Art von Teilnahme an öffentlichen oder politischen Angelegenheiten war Frauen untersagt. Es galt die Regel, dass die Worte einer Frau die heimische Türschwelle nicht verlassen sollten. Von Frauen wurde ein möglichst passives Leben erwartet, das sie unter der Vormundschaft ihres Ehemannes, des Vaters, oder auch ihres Sohnes fristen sollten.

Dabei hatte die Frau nur zwei wichtige Aufgaben, für die sie Ehre erwarten konnte: Heiraten und Kinder bekommen.

Rechtlich war ihre Position ebenfalls sehr schwach. Sie konnte nicht einmal über ihre eigene Mitgift verfügen und nur erben, wenn ihr Mann verstorben, keine Söhne vorhanden und ihre Schwiegereltern tot waren.

Darüber hinaus wurde – nach dem konfuzianischen Sittenkodex – von einer Frau nicht nur ständige Unterwürfigkeit, sondern auch Keuschheit erwartet. Um diese Keuschheit zu verteidigen, war jedes Mittel recht. So war Selbstmord nicht nur das einzige Mittel für eine Frau um die Schande eines Ehebruchs zu sühnen. Auch bei einer Vergewaltigung wurde von Frauen verlangt, sich selbst für ihre „Unkeuschheit“ zu richten.

Lediglich adlige Frauen hatten ein etwas besseres Los. Zwischen 188 und 180 v. Christus regierte die Kaiserinwitwe Lü sogar das Land. Doch über diesen Einzelfall hinaus hatten kaiserliche Frauen Möglichkeiten zur Einflussnahme. Ein Umstand, der adlige Familien dazu trieb, Mädchen aus den eigenen Reihen möglichst für eine Vermählung mit dem Kaiser zu empfehlen, um sich so selbst mehr Macht zu verschaffen.

Ritus und Tradition: Ehe im alten China

Auch wenn Ehen im alten China als etwas Heiliges galten und man sogar an eine Schicksalsverbindung aus dem Vorleben der Partner glaubte, hatten sie wenig mit heutiger Romantik zu tun. Eine Ehe wurde oft bereits im Kindesalter von den Eltern arrangiert, wobei die Brauteltern eine Mitgift zahlen mussten.

Der Weg zur Anbahnung einer Ehe war lang und bestand aus 6 Schritten, die man zusammen „Liu Li“ nannte.

Der erste Schritt "Nacai" bedeutet auf Deutsch so viel wie "Geschenk akzeptieren". Hierbei wurde eine Ehe-Vermittlerin beauftragt, die die Eltern des auserwählten Mädchens kontaktierte.  Verzichtete die Familie des Jungen auf eine solche Vermittlerin, verlor sie jegliches Ansehen. Die Vermittlerin wurde von der Familie des Jungen mit Geschenken bezahlt. Und auch die Brauteltern bekamen Geschenke. Wenn sie diese akzeptierten, hatte die Ehe gute Aussichten.

Die nächsten beiden Schritte waren eher spiritueller Natur. Die Ehe-Vermittlerin musste beim „Wenming“ einen Zettel mit den Namen, Geburtsdaten und Geburtszeiten beider zukünftiger Ehepartner bei deren Eltern besorgen. Daraufhin musste sie mit beiden Zetteln, in einem Tempel eine Schicksalsdeutung zur geplanten Heirat wahrsagen lassen. „Naji“ war im Grunde nur eine Wiederholung dieser Prozedur.

Diese Wahrsagungen wurden „Bazi“ genannt und sie gaben darüber Auskunft, ob die beiden Partner zusammenpassen würden.

Beim "Nazheng" richtet die Familie des Mädchens bestimmte Wünsche an die Familie des Jungen. Diese muss die Wünsche erfüllen und die geforderten Sachen ins Haus der Brautfamilie bringen. Wurden auch diese Geschenke angenommen, gab es von der Hochzeit kein Zurück mehr ohne einen Gesichtsverlust zu riskieren.

Beim "Qingqi" wurde nun gemeinsam mit der Ehe-Vermittlerin und einigen weisen Männern ein Datum für die Hochzeit festgelegt. Beliebte Zeitpunkte waren das chinesische Neujahrs- und Frühlingsfest.

Endlich war "Yingqin", die eigentliche Hochzeit an der Reihe. Die Vorbereitungen hierfür dauerten tagelang und das Brautpaar durfte sich während dieser Zeit – wie auch schon zuvor – nicht sehen. Bis zu dem Zeitpunkt, an dem Sie beide im traditionellen Rot, der Farbe der Fröhlichkeit und des Schutzes vor bösen Geistern, zur Hochzeitsfeier erschienen, konnten sich die zukünftigen Eheleute nicht einmal kennenlernen. Wenn die Frau sich vor der Zeremonie von ihrer Familie verabschiedete, wurde von ihre erwartet, dass sie weinte. So sollte sie demonstrieren, wie schwer es ihr fiel, ihre geliebte Familie zu verlassen. Außerdem sollte sie vor der Hochzeit ein feuriges Becken überschreiten, das den Sinn hatte alles Unglück zu verbrennen.

Scheidung auf die harte Tour

Um im antiken China eine Scheidung zu erreichen, gab es drei Möglichkeiten:

  1. Den Tod oder Selbstmord eines Ehepartners (meistens der Frau)
  2. Die gerichtliche Scheidung
  3. Den Verkauf der Frau

Die erste Methode war dabei nicht selten. Viele Ehefrauen nahmen sich das Leben, um ihre Ehre wieder herzustellen oder weil sie die harte Behandlung durch ihren Mann und vor allem ihre Schwiegermutter nicht mehr ertrugen. Die Schwiegermutter hatte nämlich wie der Mann auch ein Züchtigungsrecht gegenüber der Frau und viele Schwiegermütter nutzten ihre Machtposition schamlos aus.

Auch selber Hand anzulegen war dem Gatten durchaus möglich. Beging die Frau Ehebruch, so hatte ihr Mann auch das Recht Sie und ihren Liebhaber zu töten. Tötete er sie nur aus einem Verdacht heraus, kam es zur obskuren „Wasserprobe“:

Die Köpfe der Toten wurden dabei in ein großes, mit Wasser angefülltes Gefäß geworfen. Dann wurden die Köpfe mit einem Stock herumgerührt und man ließ das Wasser anschließend wieder zur Ruhe kommen. Wenn sich am Ende die Gesichter Toten einander wie zum Kuss zugewendet hatten, wurde der Mann freigesprochen, da der Ehebruch als erwiesen galt. Andernfalls hat er unrecht begangen.

Abseits des Ehebruchs konnte der Mann seine Frau zwar nach Belieben züchtigen, übertrieb er es aber und tötete sie dabei, so wartete auf ihn der Strick.

Solchen Risiken konnte ein Mann entgehen, indem er seine Frau verkaufte. Damals entsprach der Preis ungefähr dem eines Pferdes. Wenn der Mann seine Frau nach einem Ehebruch verschonte, so wurde sie automatisch als Sklavin verkauft. Der Erlös ging dann an den Staat.

Doch auch eine gerichtliche Scheidung war leicht zu erreichen. Neben Unfruchtbarkeit der Frau galten auch „Charaktermängel“ wie Eifersucht, Ungehorsam gegen die Schwiegereltern, Schwatzhaftigkeit, fortgesetzter liederlicher Lebenswandel und Pflichtverletzung als Scheidungsgrund. Ebenso körperliche Gebrechen oder abstoßende Krankheiten.

Diese – teils banalen – Gründe galten allerdings nicht, wenn eine Frau elternlos war, drei Jahre um die Eltern ihres Gatten getrauert hatte oder die Familie ihres Mannes während der Ehe einen sozialen Aufstieg erlebt hatte. Wenn der Mann sich in einer dieser Situationen scheiden ließ, wurde er gezüchtigt und musste die Ehe danach fortführen.

Neugierig geworden? Nächstes Mal geht es nach Ägypten ins Land der Pharaonen. Hier waren die Eheleute erstaunlich gleichberechtigt und auch Männern tat es nicht gut fremd zu gehen...

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