Trennung und Scheidung nach 30 Jahren

Statistisch gesehen wird in Deutschland jede dritte Ehe geschieden und immer häufiger gehören dazu auch Ehen, die 30, 40 oder sogar mehr Jahre angedauert haben. Einer Studie zufolge entfallen heute 14 % aller Scheidungen auf Ehen, die länger als 25 Jahre gedauert haben. Dieser Trend lässt sich aber erst in den letzten zwei Jahrzehnten beobachten, denn in dieser Zeit haben sich die Scheidungsraten von Ehen, die länger als 25 Jahre gehalten haben, mehr als verdoppelt. Ein Grund dafür ist sicherlich, dass der Ehe nicht mehr die Bedeutung zukommt, die ihr beispielsweise in den 50er und auch noch in den 70er Jahren des vergangenen Jahrtausends zugekommen ist. Der Familienstand „geschieden“ hat heute nichts Anrüchiges mehr, sondern ist vielmehr zur Normalität geworden und ein sozialer Abstieg aufgrund einer Trennung nach 30 Jahren ist in den allermeisten Fällen nicht zu erwarten. Die alten Rollenbilder, die die Frau hinter den Herd verbannten, haben größtenteils ausgedient und Emanzipation und Gleichberechtigung haben dafür gesorgt, dass Frauen auch wirtschaftlich nicht mehr auf den Mann als Versorger angewiesen sind. Diese Entwicklungen sind sicherlich mit dafür verantwortlich, dass heute viel mehr Trennungen und Scheidung nach 30 Jahren stattfinden.

Das Wichtigste

  • Heute werden mehr langjährige Ehen geschieden denn je. Auch eine Trennung nach 30 Jahren ist keine Seltenheit mehr.
  • Viele Prominente machen es vor und trennen sich nach einer langjährigen Ehe.
  • Oft ist die berüchtigte Midlife-Crisis Auslöser für die Trennung nach 30 Jahren oder sogar noch später.
  • Männer gründen oft nach einer Scheidung nach 30 Jahren wieder eine neue Familie.
  • Finanziell kann eine Scheidung nach 30 Jahren Ehe für beide Partner sehr teuer werden.
  • In über 50 % der Fälle sind es die Frauen, die nach dieser langen Zeit eine Ehe beenden.
  • Bei einer Trennung nach 30 Jahren spielt aufgrund des Alters der Ehepartner neben dem nachehelichen Ehegattenunterhalt auch der Versorgungsausgleich eine große Rolle.
  • Bei einer Trennung nach 30 Jahren Ehe gibt es oft viele gemeinsame Wertgegenstände, ein Eigenheim, ein während der Ehezeit erwirtschaftetes Vermögen. Gerade bei Scheidungen im Alter wird um diese Vermögenswerte oft erbittert gekämpft.

Gründe für eine Trennung oder Scheidung nach 30 Jahren Ehe

Welche Gründe führen zur Scheidung nach 30 Jahren Ehe? Die Beweggründe sind bei Männern und Frauen durchaus unterschiedlich. Männer neigen in dem Alter, oft zusätzlich „motiviert“ durch eine Midlife-Crisis, eher dazu, sich eine jüngere Geliebte zu nehmen. Dabei bevorzugen sie jedoch die heimliche Affäre gegenüber einer offenen Trennung, denn so können sie das Beste aus beiden Welten mitnehmen: die heimlichen Treffen mit der Geliebten, bei denen sie sich jung und begehrenswert fühlen, und das bequeme Leben zuhause, wo die Frau kocht, putzt, die Wäsche wäscht und sich um viele Aspekte des täglichen Lebens kümmert. Noch dazu kosten die Trennung und die Scheidung nach 30 Jahren Ehe den Mann meist Geld, oft sogar viel Geld, sodass er noch weniger Anreiz sieht, sich von seiner Frau zu trennen und lieber auf heimliche Affären setzt.

Fliegt diese Affäre jedoch auf, kann es sein, dass die Frau trotz anderer Liebschaften in der Vergangenheit diesmal Konsequenzen zieht und die Ehe beendet. Solange die Kinder noch klein sind oder noch Zuhause wohnen, nehmen Frauen vieles hin und in manchen Fällen braucht es auch ein gewisses Alter und eine gewisse Reife, um den entscheidenden Schritt zu wagen. Das Dasein als Hausfrau reicht vielen Frauen nicht mehr und erst recht nicht, wenn die Kinder aus dem Haus sind und der Mann eine Affäre hat und sie nur noch als bessere Putzfrauen und Haushälterinnen fungieren. Dabei sind allerdings neue Partner längst nicht die Nummer eins, wenn es um die Gründe für die Beendigung einer langjährigen Ehe geht.

An oberster Stelle steht die Entfremdung der Ehepartner, die sich auch oft erst richtig bemerkbar macht, wenn die Kinder aus dem Haus sind und die Eheleute auf einmal miteinander allein und oft auch gemeinsam einsam sind. An zweiter Stelle steht die sogenannte Unverträglichkeit, die nichts anderes bedeutet, als dass sich die Eheleute nach all den Jahren einfach nicht mehr aufs Fell gucken können und viel lieber auf die Gegenwart des anderen verzichten würden, als den Rest ihres Lebens mit ihm zu verbringen. Ein neuer Partner steht erst an dritter Stelle, wenn es um die Auflösung einer langjährigen Ehe geht und meist sind es die Männer, die sich eine deutlich jüngere Partnerin gesucht haben. Während für Frauen nach einer 30 bis 40 Jahre dauernden Ehe die biologische Uhr längst aufgehört hat zu ticken, ist es für Männer ein leichtes, noch einmal komplett von vorn anzufangen und eine neue Familie zu gründen und oft tun sie das auch. Sie haben oft aus den Fehlern der ersten Familie gelernt, wo beispielsweise das Vater-sein zugunsten der Karriere vernachlässigt wurde und konzentrieren sich im zweiten Anlauf mehr auf die Kinder, die sie in der ersten Ehe oftmals nur noch schnell zum Gute-Nachtsagen und im Sommerurlaub wirklich gesehen haben.

Frauen hingegen geht es bei einer Trennung nach einer langjährigen Ehe eher darum, im Beruf noch mal durchzustarten, sich weiterzubilden oder sich kreativ zu verwirklichen. Nach langen Jahren, in denen sie die Kinder großgezogen und dem Mann bei seiner Karriere den Rücken freigehalten haben, wünschen sie sich ein selbstbestimmtes Leben, in dem sie ihre eigenen Interessen verwirklichen können, ohne immer auf andere Rücksicht nehmen zu müssen. Zudem wächst die Lebenserwartung ständig, sodass Paare sich auch mit 50 oder 60 oder sogar noch später mit Fug und Recht fragen, ob das wirklich alles war und ob sie so den Rest seines Lebens verbringen möchten. Oft lautet die Antwort nein und die Konsequenz ist eine Trennung und eine Scheidung nach 30 Jahren Ehe.

Unterhalt und Versorgungsausgleich bei einer Trennung nach 30 Jahren

Um Geld wird gerade bei den sogenannten grauen Scheidungen, also bei Scheidungen nach 30 Jahren oft erbittert gestritten. Geht es in jüngeren Jahren vor dem Familiengericht oft um das Sorgerecht und das Umgangsrecht mit den gemeinsamen Kindern, geht es später nur noch um Geld. In den allermeisten Fällen ist es so, dass die Frau dem Mann gegenüber unterhaltsberechtigt ist. Während des Trennungsjahrs kommt er um die Zahlung von Trennungsunterhalt in den meisten Fällen nicht herum. Dabei stehen dem geringer verdienenden Partner 3/7 des anrechnungsfähigen Nettoeinkommens des besserverdienenden Partners zu. Verdient die Frau zusätzlich ihr eigenes Geld, so wird ihr regelmäßiges Einkommen von dem anrechnungsfähigen Nettoeinkommen des Mannes abgezogen und von dem Differenzeinkommen stehen ihr wiederum 3/7 zu. Dem Mann bleibt auf jeden Fall ein Selbstbehalt, dessen Höhe bei 1.200 EUR liegt, doch bis zu dieser Grenze muss er den errechneten Unterhalt zahlen.

Nach der Scheidung hat der unterhaltsberechtigte Partner keinen Anspruch mehr auf den Trennungsunterhalt, aber dafür kann nachehelicher Ehegattenunterhalt beantragt werden. Zwar ist es so, dass nach Beendigung der Ehe jeder der beiden Ex-Partner dafür zuständig ist, sein eigenes Leben zu organisieren und sich durch Aufnahme einer Arbeit selbst zu finanzieren, doch viele Ausnahmeregelungen, die gerade bei einer Scheidung nach 30 Jahren greifen, sorgen dafür dass der Mann oft trotzdem Unterhalt zahlen muss. Zu diesen sogenannten Unterhaltstatbeständen, die erfüllt sein müssen, um Unterhaltszahlungen zu erhalten und die besonders bei einer späten Scheidung relevant sind, zählen:

  • Unterhalt wegen Alters, wenn der Unterhaltsberechtigte aufgrund seines Alters keine Arbeit mehr annehmen kann. Diese Erwerbsunfähigkeit aufgrund des Alters muss bereits zum Zeitpunkt der Scheidung vorliegen, was bei den späten Scheidungen oft der Fall ist.
  • Unterhalt wegen Krankheit und Gebrechen, wenn der Unterhaltsberechtigte aus gesundheitlichen Gründen keine Erwerbstätigkeit aufnehmen kann.
  • Unterhalt wegen Erwerbslosigkeit, wenn der Unterhaltsberechtigte keine Arbeit findet. Das ist oft der Fall, wenn Frauen keine Ausbildung haben und in den letzten 20, 30 oder 40 Jahren nicht oder nur geringfügig gearbeitet haben, weil sie sich um Kinder, Familie und Haushalt gekümmert haben.

Im Einzelfall sind noch weitere Varianten denkbar.

Ein sehr wichtiger Faktor bei einer Trennung nach 30 Jahren ist allein aufgrund des Alters der Ehepartner der Versorgungsausgleich. Über den Versorgungsausgleich werden die Rentenansprüche, die die Ehepartner während der Ehezeit erworben haben, ausgeglichen. So wird gewährleistet, dass beide Partner eine gleichhohe Rente haben, auch wenn der eine Partner gearbeitet hat, während der andere Zuhause geblieben ist und sich um die Kinder gekümmert hat. Hat der Mann also während der Ehe gearbeitet und Rentenansprüche erworben, während die Frau als Hausfrau keine gesetzlichen Rentenansprüche erworben hat, so muss der Mann nach der Scheidung seine Rente mit ihr teilen.

Auch dieser Umstand birgt mehr als genug Potential für Streit und Ärger, so dass frühzeitig ein Rechtsanwalt mit der Wahrung der eigenen Interessen beauftragt werden sollte.

Darüber hinaus gibt es auch noch die Möglichkeit, diesen Versorgungsaugleich im Vorfeld mittels eines Ehevertrages auszuschließen, doch die meisten Menschen gehen während der funktionierenden Ehe davon aus, dass sie ihren Partner im Alter gern versorgt wissen möchten und vereinbaren daher keinen Ausschluss.

Zugewinnausgleich

Ebenso wie der Unterhalt enthält auch der Zugewinnausgleich bei einer Trennung und Scheidung nach 30 Jahren Ehe jede Menge Konfliktpotential. Die Erfahrung vieler Scheidungsanwälte zeigt, dass gerade im Alter oft regelrechte Rosenkriege um die ehemals gemeinsamen Besitztümer entbrennen und die Beteiligten sich durch langwierige rechtliche Streitereien letztendlich um das letzte Hemd bringen.

Das mag daran liegen, dass Partner um den Besitz, für den sie ihr Leben lang gearbeitet hat, härter kämpfen, als wenn sie wissen, dass sie auch beruflich und materiell noch einmal von vorn anfangen können. Ein weiterer Grund liegt darin, dass sich gerade in diesen Streitigkeiten und Rosenkriegen oft Spannungen entladen, die jahrzehntelang in der Ehe geschwelt haben, aber nie angesprochen, geschweige gelöst wurden. Diese Kämpfe gehen zuweilen so weit, dass Besitztümer lieber mutwillig zerstört werden, als sie dem andern zu überlassen.

Dabei wäre es für beide Beteiligten wesentlich einfacher und kostengünstiger, sich zu einigen und den gemeinsamen Besitz, wenn auch zähneknirschend zu teilen. Schaffen sie das sogar allein und ohne Anwalt und können sie sich auch über die Unterhaltszahlungen einig werden, können sie sich bei der Scheidung vor Gericht von einem gemeinsamen Anwalt vertreten lassen und so viel Geld sparen.

Expertentipp:

Zeichnet sich eine Trennung nach 30 Jahren ab, sollten Sie auf jeden Fall wichtige persönliche Dokumente an sich nehmen und so viele Beweise wie möglich sammeln und kopieren, die über das gemeinsame Vermögen Aufschluss geben.

Rolle der Kinder

Während der Kindesunterhalt bei einer Trennung und Scheidung nach 30 Jahren meist keine Rolle mehr spielt, weil die Kinder längst erwachsen sind, ist die Scheidung der Eltern trotzdem immer ein Einschnitt im Leben, egal wie alt die Kinder sind. Gerade erwachsene Kinder werden oft in eine schmutzige Trennung hineingezogen, einer oder beide Elternteile erwarten Verständnis für die eigene Lage und verlangen dadurch, dass das Kind Stellung gegen den anderen Elternteil bezieht. Oft wird von dem Kind auch erwartet, dass es als Vermittler zwischen den Eltern tätig wird oder einem Elternteil als Stütze, Halt und Therapeut dient. Das ist jedoch auch für erwachsene Kinder eine schwierige Situation und oft leiden sie trotz ihres Alters unter der Trennung und Scheidung nach 30 Jahren Ehe der Eltern.

Wenn auch die elterliche Beziehung als Nest und Zuhause bei den erwachsenen Kindern keine Rolle mehr spielt, so stellt die Trennung nach 30 Jahren Ehe der Eltern oft die eigenen Beziehungen der Kinder in Frage, die sich denken: Wenn selbst die langjährige Ehe meiner Eltern nicht hält, wie soll es dann meine Beziehung tun? Ebenso wie bei kleinen Kindern sollten Eltern daher möglichst versuchen, auch ihre erwachsenen Kinder nicht mit in die Trennung hineinzuziehen. Die Kinder hingegen sollten den Eltern klare Grenzen setzen und offen sagen, ab wann sie ein Verhalten, wie beispielsweise ein ständiges Beschweren über den anderen Elternteil, als belastend empfinden.

Expertentipp:

Wer nach einer Trennung oder Scheidung nach 30 Jahren Ehe Gesprächsbedarf hat oder die Situation allein nicht verarbeiten kann, sollte sich besser an eine Beratungsstelle, einen Psychologen oder eine Selbsthilfegruppe wenden, anstatt ausgerechnet die Kinder als Gesprächspartner zu wählen.

So geht es nach der Trennung oder Scheidung nach 30 Jahren Ehe weiter

Eine Trennung nach 30 Jahren Ehe wird von den Beteiligten sehr unterschiedlich empfunden.

Für die einen ist es eine Katastrophe, für die anderen eine Befreiung und die Chance, endlich das eigene Leben zu leben. Wirtschaftlich gesehen ist die Scheidung in höherem Alter fast immer von Nachteil für die Ehepartner, doch dem kann ein Paar ein wenig entgegenwirken, indem es versucht, mit dem Noch-Ehepartner zusammenzuarbeiten, das Vermögen einvernehmlich zu teilen und zu einer Einigung bezüglich des Unterhalts zu kommen. In langjährigen Rechtstreitigkeiten verlieren nämlich dauerhaft beide und zwar Geld und Nerven, so dass auch die Rechnung, nach der Scheidung glücklicher und zufriedener zu leben, nicht mehr aufgeht.

Autor:  iurFRIEND-Redaktion

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