Unmittelbar nach der Trennung kann es sein, dass Sie diese erst einmal leugnen. Es mag Ihnen vielleicht wie ein böser Traum vorkommen und es ist sehr gut möglich, dass Sie sich sicher sind, dass der Partner oder die Partnerin wieder zu Ihnen zurückkommt. Vor allem die oder der Verlassene hat mit diesem Zustand zu kämpfen. Derjenige, der sich verabschiedet hat, konnte bereits einige Zeit im Vorfeld gewinnen, sich über die Trennung klar zu werden und diese auch im Ansatz zu verarbeiten. In den ersten Tagen werden Sie eventuell erwarten, dass der Partner mit einer Entschuldigung vor der Türe steht und alles wieder gut ist. Meistens dauert diese Phase nur eine kurze Zeit, bis die Gewissheit zu Ihnen durchsickert.
Das Beste, was Sie jetzt tun können ist, die Trennung zu akzeptieren. Respektieren Sie die Entscheidung Ihres Gegenübers. Diese ist demjenigen sicher nicht leichtgefallen. Wenn Sie Ihre/n Ex jetzt mit Bitten oder sogar Drohungen hinterherlaufen, fügen Sie sich beiden nur weiteren Schmerz zu.
In dieser Phase haben Sie die Trennung immer noch nicht als Tatsache akzeptiert und dass Sie Ihren Trennungsschmerz überwinden, liegt noch weit in der Zukunft. In Ihrem Innern sind Sie sich vielleicht im Moment ganz sicher, dass der/ die Geliebte nach einer Weile wieder zu Ihnen zurückkehren wird. Wahrscheinlich versuchen Sie mit subtilen Mitteln und Taktiken Ihren Partner davon zu überzeugen, dass Sie nach wie vor der/die Richtige sind. Es kommt häufig vor, dass die Verlassenen nach außen hin eine besonders gleichgültige Fassade aufbauen und sich in Gegenwart des Ex- Partners besonders fröhlich geben. Gut möglich, dass Sie stundenlang Gespräche und Textnachrichten analysieren und versuchen, einen verborgenen Sinn zu entdecken. Vermeiden Sie solche Taktiken und dieses Verhalten wenn möglich. Damit verzögern Sie lediglich den Heilungsprozess und es dauert länger, bis Sie Ihren Trennungsschmerz überwinden.
Die Achterbahnfahrt der Gefühle
Wenn es Ihnen gelungen ist, die Trennung als gegeben hinzunehmen, wird es wahrscheinlich erst einmal zu einem heftigen Gefühlschaos kommen. Die Spannbreite dessen, was Sie vielleicht jetzt empfinden, kann von Trauer über Verzweiflung bis hin zu unbändiger Wut reichen. Lassen Sie Ihre Gefühle zunächst einmal zu und laufen Sie nicht vor diesem Chaos davon. Es ist vollkommen in Ordnung, jetzt traurig zu sein. Sie müssen auch niemandem etwas vorspielen. Weinen Sie, prügeln Sie auf Ihr Kissen ein oder schauen Sie stundenlang aus dem Fenster. Vielen hilft es, ein Tagebuch zu schreiben oder Ihre Gefühle auf eine andere Art zu kanalisieren. Sprechen Sie mit Ihren Freunden oder mit Ihrer Familie darüber, dass es Ihnen nicht gut geht. Was Sie jetzt brauchen, ist ein soziales Netz, das Sie auffängt und Ihnen zeigt, dass das Leben weiter geht und Sie Ihren Trennungsschmerz überwinden können. Wenn Sie die körperliche Nähe vermissen, machen Sie einen Termin im Massagestudio aus. Ziehen Sie diese Phase jedoch nicht allzu sehr in die Länge. Geben Sie sich eine Woche zum heftigen Trauern und nehmen Sie sich dann vor, einen kleinen Schritt weiter zu gehen.
Trennungsschmerz im Alltag
Wenn Sie das erste tiefe Loch überstanden haben, wird es Ihnen vielleicht noch nicht besser gehen. Aber in der Regel wird sich der Alltag wieder bei Ihnen zurückmelden. Unabhängig davon, ob es die Arbeit oder die Kinder sind - die Welt dreht sich weiter und Sie werden sich wahrscheinlich bewusst werden, dass auch Sie auf eine Art und Weise wieder auf die Beine kommen und somit Ihren Trennungsschmerz überwinden müssen. Das kann sehr viel Kraft und Energie kosten. Sie sollten Ihr nahes Umfeld am besten über die Trennung informieren, damit sich keine weiteren Probleme, z.B. am Arbeitsplatz, ergeben. Auch wenn der Wunsch stark erscheinen mag, sich für ein paar Wochen krankschreiben zu lassen - ein geregelter Alltag wird Ihnen guttun. Zum einen hilft die Ablenkung, zum anderen schenkt Routine einen gewissen Halt. Auch der Kontakt mit anderen Menschen kann Sie ein wenig aus Ihrem Loch herausholen. Unternehmen Sie deshalb, auch wenn es schwerfällt, möglichst viel. Gehen Sie in sich und überlegen Sie, welche Potenziale in Ihnen schlummern. Was können Sie an sich selbst neu entdecken? Gehen Sie Ihren Bedürfnissen nach und kümmern Sie sich gut um sich selbst. Diese Streicheleinheiten für die Seele werden Ihnen helfen, nach einiger Zeit wieder ein Licht am Ende des Tunnels zu sehen.