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Ab wann lohnt sich die Scheidung (für Rentner)?

 
 

Die Scheidung bedeutet immer eine Zäsur im Leben. Meist wird darüber gesprochen, welche emotionalen und wirtschaftlichen Nachteile eine Scheidung bringt. Umgekehrt kann es auch ein Gebot emotionaler und wirtschaftlicher Vernunft darstellen, aus einer ehelichen Beziehung auszusteigen. Auch wenn die Beziehung zwischen Partnern zerstört ist und damit vorwiegend emotionale Aspekte zur Scheidung führen, gibt es eine Reihe weiterer Faktoren, die in die Entscheidungsfindung einfließen und darüber befinden, ob sich eine Scheidung „lohnt“.

Ist Ihre Scheidung wirklich eine Option?

Ist Ihre Ehe in der Krise, liegt der Gedanke an Trennung und Scheidung nahe. Ob Sie den Schritt zur Scheidung tatsächlich wagen, ist jedoch eine ganz andere Dimension. Die Entscheidung, sich nach vielen Ehejahren vom Partner oder der Partnerin zu trennen und sich gar scheiden zu lassen, sollte das Ergebnis einer durchdachten Entscheidungsfindung sein. Kurzschlusshandlungen oder planlose Schritte sollten Sie vermeiden. Sie müssen in der Lage sein, Ihre künftige Lebensplanung zuverlässig emotional und wirtschaftlich einschätzen zu können. Nur dann können Sie beurteilen, ob sich eine Scheidung lohnt.

Vor allem gilt es zu vermeiden, dass Sie „vom Regen in die Traufe“ kommen und im Nachhinein zu der Einschätzung gelangen, dass Sie vielleicht doch noch länger an Ihrer Beziehung hätten arbeiten sollen. Zugleich können wirtschaftliche Erwägungen helfen, die bislang emotional geprägte Entscheidungsfindung voranzubringen. Letztlich läuft alles auf eine Abwägung hinaus, bei der Sie unter dem Strich feststellen, ob eine Scheidung nur Nachteile bringt oder sich möglicherweise tatsächlich lohnt.

Welche Rolle spielt die Ehedauer?

Je länger eine Ehe dauert, desto mehr verfestigen sich meist die persönlichen, emotionalen und wirtschaftlichen Verflechtungen der Partner. Umso schwieriger wird es dann, diese Lebensgemeinschaft wieder auflösen zu wollen. Es ist wie beim Konkurs eines Unternehmens. Verbindlichkeiten sind zu bedienen und Vermögenswerte sind aufzulösen. Ob und inwieweit dies zur Zufriedenheit aller Beteiligten gelingt, hängt vom Engagement und den Umständen im Einzelfall ab. Letztlich könnten Sie die Entscheidungsfindung auch auf die Weisheit zurückführen, dass ein Ende mit Schrecken immer noch besser ist als ein Schrecken ohne Ende. Insoweit würde sich eine Scheidung allein schon aus dieser Erwägung heraus lohnen.

Ist Ihre Beziehung toxisch?

Ist Ihre Beziehung so vergiftet, dass Sie glauben, daran zugrunde zu gehen, dürfte es eine gute Entscheidung sein, die Trennung und Scheidung herbeizuführen. Das Gift führt dazu, dass Sie immer mehr von Ihrer Kraft und Ihrer Zuversicht verlieren. Es geht dann immer nur noch abwärts. Sie sehen keine Perspektive mehr. Um aus diesem Zug auszusteigen, müssten Sie die Trennung akzeptieren.

Profitieren Ihre Kinder?

Haben Sie noch gemeinsame minderjährige Kinder, könnte es auch für die Kinder eine gute Entscheidung sein, die Lebensgemeinschaft mit einem unliebsamen Partner oder Partnerin zu beenden. Vor allem Kinder leiden, wenn die Eltern sich als Gegner verstehen und dem Kind die Möglichkeit rauben, in einer heilen Familie zu leben. Insoweit wäre die Trennung und Scheidung eine lohnenswerte Option, die Ihrem Kind eine bessere Perspektive bietet als in einer kaputten Familie leben zu müssen.

Trennung auch ohne Scheidung?

Sie sind nicht verpflichtet, sich wegen der Trennung auch scheiden zu lassen. Es gibt keine Scheidungspflicht. Sie können auch innerhalb Ihrer ehelichen Wohnung getrennt leben, wenn die Wohnung groß genug ist und Sie die Räumlichkeiten untereinander aufteilen. In der Nutzung der Küche und Bad müssten Sie sich absprechen. Jeder geht dann eigene Wege und braucht auf den anderen keine allzu große Rücksicht mehr zu nehmen. Ihr Vorteil besteht darin, dass Sie Kosten sparen und nicht den Aufwand betreiben brauchen, als wenn Sie sich trennen und einen eigenen Hausstand begründen müssen. Genauso gut können Sie auch in getrennten Wohnungen leben und auf die Scheidung verzichten.

Allerdings sind mit einer Trennung ohne Scheidung Risiken verbunden. Ein Risiko besteht darin, dass die Ehepartner erbberechtigt bleiben, einer womöglich auf Versorgungsausgleich und Zugewinnausgleich und Ehegattenunterhalt verzichtet. Vorteil wiederum ist, dass für den Fall des Ablebens eines Ehepartners Anspruch auf Witwen- oder Witwerrente besteht, während der Anspruch mit der Scheidung erlischt.

Gut zu wissen: Ist die Scheidung im Alter die Ausnahme?

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wurden im Jahr 2022 = 137.553 Ehen geschieden. Bei 21.712 Scheidungen waren die Ehepartner länger als 26 Jahre verheiratet. Die Scheidung nach einer langen Ehedauer oder im Alter ist also keinesfalls eine Ausnahmeerscheinung. Auffällig ist allerdings, dass die Zahl der Scheidungen bei einer Ehedauer von sechs Jahren mit 7542 Fällen kontinuierlich absinkt und bei 25 Jahren Ehedauer einen Niedrigstand von 2582 Scheidungen erreicht. Bei einer Ehedauer von 26 Jahren und mehr explodiert die Scheidungsquote regelrecht auf 21.713 Fälle. Über die Gründe lässt sich nur spekulieren.

Sind Sie bereit für neuen Partner oder eine neue Partnerin?

Möchten Sie sich deshalb trennen, weil Sie einen neuen Partner oder eine neue Partnerin gefunden haben, müssen Sie sich sicher sein, dass Ihr Leben mit diesem neuen Partner eine wirkliche Perspektive für Sie darstellt. Sind Sie im fortgeschrittenen Alter, ist es erfahrungsgemäß schwieriger, die eigenen Lebensgewohnheiten mit den Lebensgewohnheiten eines anderen Menschen zu koordinieren. Sie müssen bereit sein, den anderen so zu akzeptieren, wie er/sie ist. Auch ein neuer Partner muss Sie so akzeptieren wie Sie sind. Wahrscheinlich stellt sich erst im Laufe des Zusammenlebens heraus, inwieweit Sie noch kompatibel genug sind und Veränderungen akzeptieren können. Sind Sie dazu in der Lage, lohnt sich die Trennung vom früheren Partner, sind Sie es nicht, wird die Trennung ein Verlustgeschäft.

Verkraften Sie die Trennung wirtschaftlich?

Ob sich eine Scheidung „lohnt“, hängt mithin davon ab, ob Sie die Trennung und Scheidung sowie die sich daraus ergebenden Konsequenzen wirtschaftlich verkraften. Waren Sie lange verheiratet, werden Sie möglicherweise feststellen, dass Sie beide wirtschaftlich betrachtet zum Leben zu wenig und zum Sterben zu viel haben. Vor allem dann, wenn ein Partner in der Ehe vorwiegend das Geld verdient und der andere Haushalt und Kinder betreut hat, besteht die Konsequenz oft darin, dass der wirtschaftlich besser gestellte Ehepartner dem anderen Ehegattenunterhalt, Zugewinnausgleich und Versorgungsausgleich schuldet. Alles wird faktisch geteilt. Haben Sie beispielsweise Aktiengewinne von 100.000 € erwirtschaftet, treten Sie dem Ehepartner 50.000 € davon als Zugewinnausgleich ab. Haben Sie Rentenanwartschaften erworben, dürfen Sie die Hälfte davon an den Ehepartner übertragen, sofern dieser selbst keine oder weniger eigene Anwartschaften erwerben konnte.

Wann lohnt sich eine Trennung wirtschaftlich?

Betrachten Sie die Trennung wirtschaftlich, könnte sich eine Scheidung lohnen, wenn Sie nicht zu befürchten brauchen, dass die mit der Scheidung einhergehenden Scheidungsfolgen im Hinblick auf Ehegattenunterhalt, Zugewinnausgleich und Versorgungsausgleich Sie in wirtschaftliche Schwierigkeiten bringen.

Versorgungsausgleich

Haben Sie und der Partner in der Ehe ungefähr gleich viel Rentenanwartschaften erworben oder beziehen in etwa gleicher Höhe eine Rente, kann jeder Partner auch im Alter für sich selbst sorgen. Sie können diese Aspekte dann hintenanstellen und Ihrer emotionalen Betrachtungsweise den Vorzug geben.

Zugewinnausgleich

Geht es um Zugewinnausgleich, bringt die Scheidung keine Nachteile, wenn Sie und der Partner ungefähr gleich hohe Vermögenszuwächse erzielt haben und keiner dem anderen einen Zugewinnausgleich zahlen muss.

Ehegattenunterhalt

Kann sich ein Ehepartner nach der Scheidung durch das eigene Einkommen oder eigenes Vermögen selbst unterhalten, wirkt sich die Scheidung nicht aus, als keiner dem anderen Ehegattenunterhalt zahlen muss.

Eigene Immobilie

Sind Sie gemeinsam Miteigentümer der ehelichen Wohnung, sollte es gelingen, sich über die künftige Nutzung einvernehmlich zu verständigen. Lässt sich dadurch eine erfahrungsgemäß mit Verlusten einhergehende Teilungsversteigerung vermeiden, vermeiden Sie wirtschaftliche Nachteile.

Praxistipp: Krankenversicherung prüfen

Denken Sie an Ihren Krankenversicherungsschutz. Lassen Sie sich scheiden, müssen Sie sich eigenständig versichern. Sie zahlen eigene Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung, während Sie womöglich vorher familienversichert waren. Waren Sie bislang privat versichert, ändert sich durch die Scheidung natürlich nichts. Gleiches gilt für die Privathaftpflicht und Rechtschutzversicherung.

Scheidungsfolgenvereinbarung lohnt immer!

Eine Scheidung kann sich auch insoweit lohnen, als Sie die Scheidung im gegenseitigen Einvernehmen als einvernehmliche Scheidung bewerkstelligen und eventuelle Scheidungsfolgen möglichst außergerichtlich in einer Scheidungsfolgenvereinbarung regeln. Wenn Sie mit einer Scheidungsfolgenvereinbarung eine gerichtliche Auseinandersetzung vermeiden, lässt sich Ihre Scheidung weitaus einfacher, zügiger, billiger und emotional entlastender abwickeln als dies bei einer streitigen Auseinandersetzung der Fall wäre.

Alles in allem

Ob und wann sich eine Scheidung lohnt, lässt sich pauschal nicht beantworten. Letztlich ist es Ihre höchstpersönliche Entscheidung, ob Sie Ihre eheliche Lebensgemeinschaft aufrechterhalten oder neue Wege gehen. Gerne sichern Sie sich heute noch Ihr persönliches, kostenloses Orientierungsgespräch mit unserem InfoPoint.

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