Was sagt die Statistik zur ehelichen Treue?
Es mag einleuchten, wenn es heißt „Gelegenheit macht Diebe“. Dass „Gelegenheit aber auch Liebe macht“, ist eher weniger wahrscheinlich. Zwar sind nach unbestätigten statistischen Erhebungen 90 % der Paare einander treu. Anderen Studien zufolge sind aber 15 % der Frauen und 21 % der Männer in ihrer Partnerschaft schon einmal fremdgegangen. Und wenn Sie glauben, „einmal sei keinmal“ liegen Sie falsch. Denn die Wahrscheinlichkeit, dass Sie zum „Wiederholungsehebrecher“ werden, ist statistisch wohl ziemlich hoch. Logisch, dass mit vermeintlichen Eroberungen das Risiko steigt, „aufzufliegen“ und Ihre Ehe von Mal zu Mal brüchiger wird.
Möchten Sie sich selber einschätzten, sollten Sie wissen, dass laut einer Studie der Universität Göttingen das Seitensprungrisiko ab dem dritten Beziehungsjahr ansteigt. Wenn Sie jedoch in dieser Zeit allen Versuchungen widerstehen und standhaft bleiben, reduziert sich das Risiko ab dem zehnten Beziehungsjahr wieder nach unten. In Zeiten des Eisprungs sollen Frauen besonders anfällig für One-Night-Stands sein. Die Hormonausschüttungen steigern die sexuelle Erregbarkeit. Sie verspüren häufiger Lust auf Spontansex. Sollten Sie dann noch auf den vermeintlich „Richtigen“ treffen, ist die Verlockung groß.
Umgekehrt scheinen Männer in der Schwangerschaft der Partnerin statistisch anfälliger für Seitensprünge. Ihr Sexleben ändert sich in der Partnerschaft meist deutlich oder kommt gar völlig zum Erliegen. Besonders im Wonnemonat Mai sollten Sie achtsam sein. Dann schlagen nicht nur die Bäume aus, auch die Hormone geraten angesichts der sogenannten Frühlingsgefühle in Wallung. Und im Sommer, wenn Sie sich beim Festival austoben, sollten Sie nicht gleich auch die eheliche Treue aufgeben. Sie könnten Ihren Schritt bereuen.
Fremdgehen als Risiko oder Chance verstehen?
Wir können nur spekulieren, ob es die körperliche Nähe zu anderen Festivalbesuchern oder der Enthusiasmus ist, der Sie verleiten könnte, auf einem Festival fremdzugehen. Denken Sie stets daran, dass das Festival irgendwann vorbei ist und Sie damit klarkommen müssen, was eben mal so passiert ist.
Bevor Sie sich darauf einlassen, sollten Sie sich selber die Frage stellen, warum spielen Sie überhaupt mit dem Gedanken, fremdzugehen? Es ist wenig konstruktiv, sich danach mit der Antwort zu begnügen, „es ist einfach passiert“ oder „es war völlig bedeutungslos“. Oft gibt es handfeste Gründe für einen Seitensprung.
Vielleicht möchten Sie Ihre Freiheit am Schopfe packen und die Gelegenheit nutzen, sich auch emotional auszutoben. In einer Studie des „Journal of Sex Research“ gaben Männer jedenfalls an, dass sie Abwechslung wünschten oder die Partnerin zu langweilig sei. Frauen gaben an, dass sie in ihrer Beziehung zu wenig Zuneigung verspürten. Nach der Studie bestrafen 40 % der Frauen ihren Partner dafür, dass er selbst untreu war, während dies bei Männern nur auf 22 % zutrifft.
Klar wurde auch, dass es in bestehenden Beziehungen oft kaum Zeit gibt, dem Partner Komplimente zu machen. Dann kann der Flirt auf einem Festival eine willkommene Abwechslung sein, führt aber schnell dazu, dass die eheliche Treue hintenangestellt wird. Ein Festival könnte also ein ganz besonderer Nährboden sein, die eheliche Treuepflicht zu vernachlässigen. Hier ist vieles spontan, erscheint aufregend, wild, zwanglos und zeitlich begrenzt. Vielleicht vergessen Sie Ihre Alltagsprobleme. Wird die Festivalstimmung zusätzlich durch Alkohol aufgeschaukelt, ist der One-Night-Stand eine verführerische Option.
Was kann ich tun, wenn es doch passiert?
Möchten Sie sich selbst an die Leine nehmen, sollten Sie in Begleitung von Freunden zum Festival gehen oder sich von Ihrem Partner begleiten lassen. Dann heißt es: „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“.
Sollten Sie dennoch vom rechten Weg abgekommen sein, bedeutet ein Seitensprung nicht in jedem Fall das Ende Ihrer Beziehung. Ihre Untreue sollte nicht unbedingt der Grund für eine sofortige Trennung sein, zumindest dann nicht, wenn Sie es selber nicht wollen. Natürlich ist es für den Partner ein großer Vertrauensbruch. Es ist immer schwierig, einander zu verzeihen. Der beste Ausweg könnte darin bestehen, dass Sie sich offenbaren und Ihren Fehltritt gestehen. Es erweist sich erfahrungsgemäß als konstruktiv, dass ein offener Umgang miteinander hilft, die Situation zu bewältigen. Gerade, wenn Ihre Ehe bereits einige Jahre besteht, könnte es eine Chance sein, sich der Auseinandersetzung zu stellen und gestärkt aus der Situation hervorzugehen. Vielleicht kreieren Sie dann sogar neue Kraft für Ihre Beziehung. Letztlich müssen Sie selber wissen, ob Sie das Risiko, fremdzugehen, eingehen wollen oder ob Ihnen Ihre Partnerschaft wichtiger ist.