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Wie und warum ein Trennungsschreiben aufsetzen?

 
 

Die Trennung vom Partner oder von der Partnerin ist nicht nur eine emotionale Achterbahnfahrt. Sie ist auch der Stichtag, an dem das obligatorische Trennungsjahr beginnt. Sollte es darauf ankommen, dass Sie im Scheidungsverfahren den Tag der Trennung nachweisen müssen, kann sich empfehlen, ein Trennungsschreiben (Trennungsbrief) aufzusetzen. Hier finden Sie unter anderem ein Muster dafür. Parallel zur Übergabe des Briefs können Sie online hier Ihren Scheidungsantrag ausfüllen, um beides auch plausibel Hand in Hand gehen zu lassen.

Warum ist der Tag der Trennung so wichtig?

Möchten Sie nach Ihrer Trennung geschieden werden, müssen Sie mindestens ein Jahr getrennt voneinander gelebt haben. Ihr Rechtsanwalt wird im Scheidungsantrag gegenüber dem Familiengericht angeben, wann genau Sie sich getrennt haben.

Da der Trennungstag für die Scheidung wichtig ist, müssen Sie auch im mündlichen Scheidungstermin nochmals die Frage beantworten, ob Sie tatsächlich ein Jahr getrennt gelebt haben und wann die Trennung erfolgt ist. Sind Sie sich aufgrund des Zeitpunkts der Trennung mit Ihrem Ehepartner einig, wird sich das Gericht aller Wahrscheinlichkeit nach mit Ihrer Angabe zufrieden geben und keine weiteren Fragen dazu stellen.

Schwierig wird es, wenn der Ehepartner auf Nachfrage des Gerichts behauptet, dass der von Ihnen benannte Tag der Trennung der falsche sei und die Trennung später erfolgt wäre. Daraus könnte das Gericht die Konsequenz ziehen, dass Sie das Trennungsjahr nicht vollzogen haben. Sie riskieren, dass das Gericht Ihren Scheidungsantrag zurückweist und Ihnen die Gebühren des Verfahrens auferlegt werden. Deshalb ist es wichtig, dass Sie den Tag der Trennung für alle Fälle nachweisen können. Ein Trennungsschreiben kann dabei helfen.

Wie ist ein Trennungsschreiben (nicht) zu formulieren?

Es gibt keine Vorgaben, wie ein Trennungsschreiben zu formulieren ist. An sich genügt es, wenn Sie ein Stück Papier verfassen, in dem Sie niederschreiben, dass Sie beispielsweise am 5. Januar 2023 aus Ihrer gemeinsamen ehelichen Wohnung in der Hauptstraße in Frankfurt ausgezogen sind. Sie können das Trennungsschreiben völlig frei formulieren. Es ist keine bestimmte Form einzuhalten und keine bestimmte Formulierung zu benutzen. Es kommt nur darauf an, dass Sie mit den richtigen Worten zum Ausdruck bringen, dass Sie sich getrennt haben.

Weniger hilfreich wäre, die Umstände zu beschreiben, die Sie zur Trennung veranlasst haben. Ist der Grund eheliche Untreue oder ein sonstiges Fehlverhalten, könnte sich der Partner oder die Partnerin provoziert fühlen und nur aus Ärger oder sonstigen emotionalen Vorbehalten sich weigern, das Trennungsschreiben zur Kenntnis zu nehmen oder zu unterschreiben.

Sie bringen mit dem Trennungsschreiben zum Ausdruck, dass Sie Ihre häusliche Gemeinschaft beendet und nicht die Absicht haben, Ihre eheliche Lebensgemeinschaft wiederherstellen zu wollen. Achten Sie darauf, dass das Trennungsschreiben mit einem Datum versehen ist. Unterschreiben Sie mit Ihrem Vornamen und Nachnamen.

Idealerweise stimmen Sie mit Ihrem Ehepartner oder Ihrer Ehepartnerin wegen des Zeitpunkts der Trennung überein und lassen das Trennungsschreiben unterschreiben. Übergeben Sie dem Ehepartner eine Ausfertigung des Schreibens und lassen sich den Empfang auf Ihrem Trennungsschreiben schriftlich bestätigen.

Trennungsbrief per Post schicken? Keine gute Idee

Sie können das Trennungsschreiben natürlich auch mit der Post übersenden. Dann fehlt aber der Nachweis, dass der Brief tatsächlich das Trennungsschreiben enthalten hat und in den Briefkasten des Ehepartners gelangt ist. Auch ein Einwurfeinschreiben bringt wenig, weil sich auch damit nicht beweisen lässt, dass der Briefumschlag Ihr Trennungsschreiben enthalten hat. Der Umschlag könnte auch leer gewesen sein.

Eine gute Option kann darin bestehen, dass Sie im Hinblick auf Ihre ohnehin anstehende Scheidung einen Rechtsanwalt beauftragen und den Anwalt bitten, gegenüber Ihrem Ehepartner den Zeitpunkt der Trennung schriftlich anzuzeigen. Das Schreiben des Anwalts ist ein wichtiges und zuverlässiges Dokument, das der Anwalt gegebenenfalls auch bezeugen kann.

Welche Bedeutung ein Trennungsschreiben für Sie haben kann

Es empfiehlt sich natürlich, dem Partner oder der Partnerin nicht nur ein Stück Papier in die Hand zu drücken und ihn/sie es unterzeichnen zu lassen. Die Scheidung auch persönlich anzusprechen, vor oder während der Übergabe des Trennungsschreibens, sollte möglich sein. Trotzdem haben Sie mit einem solchen Dokument ein Faustpfand in der Tasche.

… im Fall von Zwangsvollstreckungsmaßnahmen

Hat Ihr Ehepartner Schulden, müssen Sie damit rechnen, dass ein Gerichtsvollzieher in Ihrer gemeinsamen ehelichen Wohnung Haushaltsgegenstände pfändet. Per Gesetz darf der Gerichtsvollzieher vermuten, dass alles, was sich in Ihrer Wohnung befindet, auch in Ihrem Eigentum steht. Damit kann der Gerichtsvollzieher auch Wertgegenstände pfänden, die Ihnen gehören. Es wäre Ihre Aufgabe, Ihr Recht als Eigentümer später bei Gericht geltend zu machen. Diese gesetzliche begründete Vermutung entfällt aber in dem Augenblick, in dem Sie sich trennen und als Ehepartner getrennt voneinander leben (§ 1362 BGB).

… für Geschäfte des täglichen Lebensbedarfs

Sind Sie verheiratet, hat jeder Ehepartner das Recht, Geschäfte zur angemessenen Deckung des Lebensbedarfs auch für den anderen abzuschließen und den Partner vertraglich zu verpflichten (§ 1357 Abs. III BGB). Sollte der Partner nach Ihrer Trennung ein solches Geschäft tätigen, könnten Sie gegenüber dem Vertragspartner mit einem Trennungsschreiben nachweisen, dass Sie getrennt sind und das Recht des Ehepartners erloschen ist und er/sie Sie nicht mehr vertraglich verpflichten kann.

… wenn Sie Kindesunterhalt oder Trennungsunterhalt geltend machen

Fordern Sie für Ihr gemeinsames Kind Kindesunterhalt oder für sich selbst Trennungsunterhalt, besteht der Anspruch ab dem Zeitpunkt, ab dem Sie sich getrennt haben.

Wie könnte ein Trennungsschreiben aussehen (Muster)?

Lieber Hans / Liebe Anna,

Unsere Ehe ist gescheitert. Ich kann für uns keine Perspektive mehr erkennen. Deshalb habe ich mich entschieden, mich endgültig von Dir zu trennen. Aus meiner Sicht ist die Trennung endgültig. Nach Ablauf des Trennungsjahres werde ich aller Voraussicht nach die Scheidung beantragen.

Heute, am 27.4.2023, bin ich aus unserer gemeinsamen Wohnung in der Hauptstraße in Frankfurt ausgezogen. Ab sofort werde ich mein eigenes Leben führen. Die mit unserer Trennung und anstehenden Scheidung begründeten Rechte und Pflichten sollten wir im gegenseitigen Einvernehmen regeln. Wegen der Details können wir uns gerne noch austauschen. Dieses Trennungsschreiben dokumentiert den Tag der Trennung. Der Tag der Trennung bestimmt den Beginn des Trennungsjahres.

Ich bitte dich, den von mir angegebenen Trennungstag am 27.4.2023 auf diesem Trennungsschreiben zu bestätigen. Eine Ausfertigung des Trennungsschreiben ist für Deine Unterlagen bestimmt.

Liebe Grüße

Hans / Anna

Alternative, falls Sie die Trennung innerhalb der ehelichen Wohnung vollziehen

(…) Da ich mir derzeit aus finanziellen Gründen keine eigene Wohnung leisten kann, werde ich bis zu meinem endgültigen Auszug im ehemaligen Kinderzimmer schlafen. Es ist alles zu unterlassen, was eine gemeinsame Lebensführung begründet. Wir kaufen getrennt ein, kochen und waschen getrennt und verbringen keine Freizeit mehr miteinander. Lediglich Küche und Bad werden wir in gegenseitiger Absprache gemeinsam benutzen. (…)

Weitere Optionen, den Tag der Trennung zu beweisen

Es gibt keine offizielle Stelle, wo Sie Ihre Trennung registrieren oder dokumentieren lassen könnten. Auch das Familiengericht ist kein Adressat dafür, dass Sie sich trennen wollen oder getrennt haben und die Scheidung wünschen. Es bleibt allein Ihre Aufgabe, Ihre Trennung irgendwie nachzuweisen.

Den Nachweis führen Sie durch alle Umstände, aus denen sich Rückschlüsse auf die Trennung ziehen lassen. Meist ist ein Partner aus der ehelichen Wohnung ausgezogen. Dann können Sie die Meldebescheinigung für Ihre neue Wohnung vorlegen oder Ihren neuen Lebensgefährten oder Ihre neue Lebensgefährtin als Zeugen dafür benennen, dass Sie an einem bestimmten Tag gemeinsam eine neue Wohnung bezogen haben. Auch ein Antrag auf Verfahrenskostenhilfe eignet sich als Beleg.

Alles in allem

Der Anfang ist mit einem Trennungsbrief geschafft. Sie haben mit einem gegengezeichneten Exemplar alle Trümpfe in der Hand. Haben Sie nun Fragen, wie es für Sie weitergeht? Dann kontaktieren Sie gerne unseren Infopoint zum Ablauf der Scheidung, dem Online-Scheidungsantrag oder für Sie zutreffende Scheidungsfolgen. Erfahrene Juristen beantworten Ihr Anliegen in einem kostenlosen Orientierungsgespräch, damit Sie schnell und sicher zu Ihrer Scheidung kommen. Wir freuen uns unter 0800 3486723 auf Ihren Anruf.

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