Sowohl Elternteil als auch Kind sind überfordert
Zumeist entwickelt sich eine solche Situation nach und nach. Der Vater erzählt über seine Probleme, auch über seine emotionalen Probleme, mit der neuen Scheidungssituation fertig zu werden; die Mutter will umarmt werden und Zuspruch erhalten. Eine solche Konstellation, ein solches Phänomen nennen Experten Parentfizierung (von lateinisch parentes „Eltern“ und facere „machen“). Ein Kind ist ein Kind, und kein Erwachsener. Eine solche Störung der familiären Hierachie wird als überwiegend schädigend für die Kinder beurteilt.
Eine Umkehr der sozialen Rollen zwischen Elternteilen und Ihren Kindern findet dann statt, wenn die Elternrolle unzureichend wahrgenommen wird, und sich die Kinder aufgefordert und verpflichtet fühlen, die Eltern-Funktion zu übernehmen. Ob Kinder durch eine solche Situation später gestärkt für sich selbst herausgehen oder ob sie daran zerbrechen, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Viele Kinder können – auch durch professionelle Hilfe – ein normales Leben führen. Einige schaffen es auch ohne Psychologen. Einige leiden Ihr ganzes Leben an der Situation, die sie als Kind erfahren mussten.
Das Alter spielt eine Rolle
Es kommt natürlich auch auf das Alter der Kinder selbst an, wann die Trennung der Eltern stattgefunden hat. Kommt der erwachsene Mensch mit der damaligen (und vielleicht noch heute bestehenden Situation) nicht gut oder gar nicht zurecht, dann sollte er auf jeden Fall fremde Hilfe in Anspruch nehmen. Gute Psychologen von schlechten kann man aber nur nach einem ersten Gespräch unterscheiden, wenn überhaupt. Unbedingt sollte schon mit dem ersten Kontakt ein gutes Bauchgefühl vorherrschen, wenn ein Experte und Spezialist aufgesucht wird; wenn das gute Bauchgefühl nicht da ist, dann wechseln Sie lieber sofort zum nächsten.
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