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Das alles ist Familie - Kinderbuchrezension

 
 

Eine Familie besteht aus Mama, Papa und Kind, richtig? Nicht unbedingt. Das traditionelle Bild trifft nicht auf jede Familie zu: In unserer heutigen Zeit gibt es diverse Familienkonstellationen. Ob das Paar verheiratet ist oder nicht, oder ob die Familien aus zwei Vätern bzw. zwei Müttern besteht, ob die Familie groß oder klein ist, ob es Kinder gibt oder nicht und so weiter und so fort. Umso wichtiger ist es, Kindern schon früh zu erklären, was eine Familie wirklich ausmacht.

Mit diesem Thema befasst sich Michael Engler in seinem neuen Kinderbuch „Das alles ist Familie“. Lars, der nach der Trennung und Scheidung seiner Eltern das Gefühl hat, er habe keine echte Familie mehr, lernt die verschiedensten Familien kennen, die in seiner Nachbarschaft wohnen. Durch Interaktionen mit den diversen Familien, lernt Lars, was wirklich für eine Familie zählt.

 

Kurze Zusammenfassung

Lars und seine Mama kommen vom Einkaufen nach Hause und es liegt ein Päckchen für eine Familie auf dem Meisenweg auf der Straße. Wegen des Regens ist jedoch nicht mehr erkenntlich, welche Familie in der Nachbarschaft das Päckchen erhalten sollte. Aufgrund dessen macht sich Lars auf den Weg, um bei den einzelnen Familien nachzufragen, ob diese nicht ein Päckchen erwarten. Auf diese Weise möchte Lars auch endlich die anderen Kinder kennenlernen. 

In dem ersten Haus lernt Lars Lina kennen, welche zwei Mütter hat. Lina begleitet Lars bei seiner Mission. Zusammen klappern sie alle Haustüren ab und lernen so die verschiedensten Familienkonstellationen kennen – von einer Großfamilie hin zu einer Familie bestehend aus einem alleinerziehenden Vater und seiner Tochter wie auch „zusammengeflickten“ und internationalen Familien. Durch die ganzen Treffen lernt Lars, dass auch seine Familie trotz der Scheidung seiner Eltern noch eine echte Familie ist. Nachdem Lars und Lina alle Häuser besucht haben, kommen die zwei zu dem Entschluss, dass für eine Familie nicht die Form, in der sie auftritt, wichtig ist, sondern die Liebe zwischen den einzelnen Familienmitgliedern.

Lina schlägt vor, das Päckchen zu öffnen, da auch Lars eine Familie hat und das Päckchen somit auch eventuell seiner Familie gehören könnte. In dem Päckchen befindet sich ein Bilderrahmen mit einem Familienfoto. Wem es gehört wissen Lars und Lina trotz ihrer Bemühungen nicht, aber sie wollen weiterhin daran arbeiten herauszufinden, wem das Bild gehört.

Auf den letzten Seiten des Buches erhält der Leser nochmals eine Übersicht mit Familienfotos und Namen aller Familienmitglieder, die in der Nachbarschaft leben.

Wie fühlt man sich, wenn man das Buch zuklappt?

Auch am Ende des Buches lüftet sich das Geheimnis darüber, wem das Päckchen tatsächlich gehört, nicht. Das ist jedoch nicht schlimm, da man als Leser und vor allem als kleiner Zuhörer dennoch das Buch mit einem erfüllten und sehr positiven Gefühl schließt. Während der Geschichte sind sich Lars und Lina oftmals nicht sicher, ob es sich bei den Nachbarn wirklich um Familien handelt. Durch die Interaktionen lernen beide sehr viel dazu. Diese Erkenntnisse sind sehr erfreulich mitzulesen.

Warum Sie dieses Buch Ihren Kindern vorlesen sollten?

Ein gutes Kinderbuch schafft es, die Aufmerksamkeit der Kinder durch eine spannende Geschichte zu fesseln. Dies gelingt dem Buch sehr gut. Obwohl wie bereits erwähnt bis zum Ende das Geheimnis offenbleibt, wem das Päckchen gehört, ist eines ganz klar: Oftmals ist nicht das Ziel selbst das Entscheidende, sondern der Weg dahin. Durch die Geschichte können Eltern ihre Kinder bereits im frühen Alter gut über die Vielfalt verschiedenster Familienkonstellationen aufklären, was oftmals den Grundstein für die Sensibilisierung mit Neuem und vor allem Unbekanntem darstellt. Kinder lernen so bereits früh Verständnis für die Situation anderer zu zeigen.

Aber auch für Kinder aus nicht traditionellen Familien bietet das Kinderbuch eine wertvolle Stütze. Es zeigt ihnen, dass sie sich nicht für ihre Familiensituation schämen müssen. Jede Familie ist einzigartig. Und genau diese Besonderheiten sollten nicht zu Zweifeln an der Echtheit der Familie führen. Kinder lernen, wie sie mit dem „Anderssein“ umgehen sollten und dass Erklärungen oftmals helfen.

Obwohl die Vorstellungen der einzelnen Familienkonstellationen recht oberflächlich bleiben oder der Autor bspw. gar nicht erst auf Pflegekinder eingeht, wird das Ziel des Buches auf eine für Kinder sehr verständliche Weise dennoch erreicht: Es gibt diverse verschiedene Familien und jede ist gut so, wie sie ist und das sollte auch so akzeptiert werden.

Eltern können dieses Buch sehr gut nutzen, um ihren Kindern mehr über Familien beizubringen. Besonders, wenn die eigene Familie „anders“ ist und die Eltern Sorge tragen, dass dies ihre Kinder belasten könnte, kann dieses Buch als Anreiz dienen, um über das Thema Familie zu sprechen und die Gedanken des Kindes zu erfahren. Insbesondere für Eltern, die vor einer großen Änderung, wie bspw. einer Trennung und Scheidung stehen, ist es wichtig, den Kindern zu erklären, was passiert und ihnen weiterhin ein Gefühl von Schutz, Sicherheit und vor allem Liebe zu geben. Somit bietet das Kinderbuch eine gute Gelegenheit für Eltern und Kinder ins Gespräch zu kommen.

 

Interview mit Michael Engler

Der Kinderbuchautor Michael Engler ist gebürtig aus Niedersachsen, wohnt seit längerem jedoch mit seiner Familie am Rande von Düsseldorf. Neben Kinderbüchern schreibt er auch Theaterstücke, Hörspiele und Bilderbücher.

In einem Interview hat uns Herr Engler mehr über die Hintergründe des Kinderbuchs erzählt:

Was war der Anstoß für Sie, gerade diesem Thema ein Buch zu widmen?

Die Idee entstand im Gespräch mit der Lektorin von ArsEdition. Es gibt zwar schon einige Titel, die sich mit den vielfältigen Formen von Familie befassen, die sind aber meist als Sachbuch angelegt. Ich glaube, dass man Menschen aber viel leichter etwas näher bringt, wenn man es in eine spannende, unterhaltsame oder lustige Geschichte verpackt. Da ich keine Erwachsenen in Bilderbüchern als treibende Kraft auftreten lasse, brauchte ich jetzt also eine Geschichte, in der sich Kinder auf den Weg machen und dabei eine Vielzahl von unterschiedlichen Familien kennenlernen.

Im Buch sprechen besonders vermittelnd und integrativ denkende fiktionale Figuren zu Lina und Lars. Finden Sie jemanden wie bspw. Opa Jakobs oder Frau Perisic auch in der Gesellschaft vor, oder formuliert das Buch eine Art Ziel zum Besseren?

Diese genannten Beispiele zeigen eine Großfamilie (Jakobs) und eine Familie mit Migrationshintergrund, die zudem sehr viel in der Welt herumkommt (Perišic). Beides sind »Modelle«, die in unserer Gesellschaft durchaus schon existieren. Genauso wie alle anderen im Buch vorgestellten Familien. Unsere Gesellschaft wird immer vielfältiger und wir alle sollten dies respektieren und nicht ständig bewerten. Aufgrund der knappen Seitenzahl eines Bilderbuchs, konnte ich gar nicht alle bereits existierenden Formen von Familie unterbringen, sondern musste am Ende eine Auswahl treffen.

Beim »Ziel zum Besseren« fällt mir ein, dass niemand sagen kann, was die Zukunft bringt. Vielleicht kehren wir künftig aufgrund ökonomischer oder gerade auch ökologischer Ursachen zu einer Form der Großfamilie zurück.

Vielleicht nimmt die Globalisierung weiterhin zu und wir werden noch sehr viel mehr Familien wie die Perišics erleben.

Vielleicht aber führen Dinge wie Corona oder der Klimawandel aber auch dazu, dass wir künftig viel weniger reisen oder in anderen Ländern arbeiten.

Viele Kinder lernen erst durch den Kontakt zu anderen Kindern, dass ihre Familie anders ist und nicht unbedingt der klassischen Familie entspricht. Was denken Sie ist für Eltern der richtige Zeitpunkt, um über dieses Thema zu sprechen? Bzw. empfinden Sie dieses Gespräch überhaupt für notwendig?

Ich würde es hier halten wie bei allen Erziehungsfragen: Der richtige Zeitpunkt ist gekommen, wenn das Kind ein Interesse daran zeigt. Also Fragen stellt oder Bemerkungen macht. Das kann schon im Kindergartenalter sein, oder auch erst viel später. Kinder sind doch sehr offen. Das heißt, wenn die Eltern vorleben, dass alle Arten von Familie in Ordnung sind oder diese im Bekanntenkreis haben, wird das Kind vielleicht niemals Fragen dazu haben. Wenn die Eltern aber glauben, dass nur das Vater-Mutter-Kind-Modell als Familie gelten darf, dann ist dieses Buch vielleicht auch etwas für sie.

Bibliografische Angaben

„Das alles ist Familie" von Michael Engler und Julianna Swaney
Verlag: arsEdition
ISBN: 9783845837062
Erscheinungsdatum: 01. Februar 2021
Preis: 15,00 EUR
Seitenanzahl: 32

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