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Mops und Fidel suchen ihren Papa – Kinderbuchrezension

 
 

„Leute, ihr habt echt keine Ahnung von Vätern“, prustet das Eichhorn im Wald. Väter seien groß und stark, jedenfalls größer als man selbst, belehrt es die Protagonisten von Anja Fröhlichs neuem Kinderbuch, „Mops und Fidel suchen ihren Papa“. Ja, schwierig gestaltet sich die Suche zweier Frischlinge nach ihrem Wildschweinvater. Ihr humorvoller Streifzug durch den Wald dient jedoch nicht nur der Unterhaltung, sondern könnte auch Kindern, die einen Elternteil nicht oft oder gar nicht sehen, etwas Trost und Ablenkung verschaffen.

Kurze Zusammenfassung

Mops und Fidel leben mit ihrer Wildschweinmama ohne den dazugehörigen Keiler im Wald. Eines Tages kommen sie auf die Idee, ihren Vater zu suchen. Ihnen fehlt es zwar an einer genauen Vorstellung, wie er aussieht, aber nicht an Ideen, wie sie ihre Suche vorantreiben.

So werden im Laufe der Zeit allerlei Waldesbewohner von den beiden auf ihre Abstammung hin befragt und überprüft. Dies gestaltet sich, wie beim Eichhorn, einesteils witzig, das Reh zum Beispiel ist jedoch beleidigt, und beim Bären nehmen Mops und Fidel lieber gleich Reißaus.

Mit ihrem Latein beinahe schon am Ende, und sich zurück nach ihrer Mutter sehnend, können sie doch noch einen Erfolg verbuchen. Auch wenn sowohl sie, als auch die Leserinnen und Leser, vom Ausgang ziemlich überrascht sein dürften.

Wie fühlt man sich, wenn man das Buch zuklappt?

Um es vorweg zu sagen, die Autorin feiert mit ihren Schützlingen kein rauschendes Waldfest auf der letzten Seite. Und das ist auch wichtig, um keine falschen Hoffnungen zu wecken. Nach der Lektüre freut man sich in einem gewissen Maß für Familie Wildschwein, es stellen sich aber auch nachdenkliche Gefühle ein.

Es erscheint ziemlich klar, dass, so wie die Familie einst zusammen war, es wohl nie mehr werden wird. Die sporadischen Momente der Gemeinsamkeit helfen ihnen nur temporär darüber hinweg. Wichtig ist natürlich, dass es diese Momente gibt. Gleichsam stellen sie ein wohl ziemlich realistisches Bild vieler Menschenfamilien dar, in denen ein Elternteil im Hause fehlt.

Umgekehrt hat sich Anja Fröhlich mit den Wildschweinen als Charaktere für eine Spezies entschieden, in der die männlichen Mitglieder nach 1,5 Jahren erst einmal ganz regulär die Rotte verlassen. Dieses Wissen dürften die meisten Großen wie auch Kleinen beim Lesen vollkommen ausblenden, es gibt der Story auf den zweiten Blick aber noch eine Ebene zusätzlich. Sie ist alles andere als aus der Luft gegriffen.

Warum Sie dieses Buch Ihren Kindern vorlesen sollten

Der Verlag selbst empfiehlt die Geschichte um Mops und Fidel als Buch für (unter anderem) Alleinerziehende und ihre Kinder. Dieses Prädikat hat es sich verdient, da es eine Gratwanderung meistert. Auf der einen Seite bringen die kecken Frischlinge durch Witz und Wortspiele auch die Erwachsenen zum Lachen. („Mh. Vielleicht haben wir uns in unserer Suche zu sehr auf die Streifen verstreift, äh versteift“.)

Auf der anderen Seite geht von dem Werk ein gewisser Ernst aus, der den Blick aufs Leben nicht verstellt und keine übertriebenen Erwartungen weckt. Bekannte Eigenschaften von Tieren werden dazu genutzt, den Rahmen der Erzählung auch für Kinder aufrecht zu erhalten. Neues Wissen um die vermutliche Trennung der Wildschweineltern kommt hinzu, das von diesen in wörtlicher Rede selbst vermittelt wird.

Mops und Fidel fragen darüber hinaus kritisch nach, wieso ihre Lage so ist, wie sie ist, und äußern auch Unmut und Unverständnis über die Entscheidungen ihrer Eltern. Darin können sich Betroffene vermutlich wiederfinden. Die Geschichte und ihre mit liebevollen, kleinen Details versehenen Zeichnungen von Betina Gotzen-Beck dürften Kinder getrennter oder geschiedener Eltern nicht völlig über das Alleinsein hinwegtrösten. Aber es könnte ihnen vielleicht helfen zu erfahren, dass es (leider!) nicht nur ihnen auf der Welt nach einer Trennung der Eltern so ergeht wie Mops und Fidel.

Interview mit Autorin Anja Fröhlich

Anja Fröhlich (*1964) schreibt seit 20 Jahren Bücher für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Von ihr stammen unter anderem die Bücher „Ganz ehrlich, Fillippa!“ und „Die Kinder vom Kornblumenhof“. Wir konnten der Autorin ein paar Fragen zum Buch und ihrer Tätigkeit als Schriftstellerin stellen.

Hallo Frau Fröhlich, in der Geschichte von Mops und Fidel geht es um die ernsten Themen Vatersuche und Alleinerziehung. Entsprechend setzt sich die Kritik damit auseinander, und sogar wir von SCHEIDUNG.de wollten es uns unbedingt zu Gemüte führen. War der Fokus auf diese Themen von Ihnen so gewollt oder interpretieren die Rezensenten die Geschichte etwas von ihrer eigentlichen Bestimmung weg?

Anja Fröhlich: Das Schöne an Büchern ist ja, dass jeder sie beim Lesen nach Herzenslust auf sich selbst beziehen kann - egal in welcher Lebenslage. Darum ist meine Intention vielleicht gar nicht so wichtig. Das Buch ist tatsächlich nicht als klassisches „Scheidungsbuch“ konzipiert. Es ging mir eher um die lustige Selbstüberschätzung von Kindern und die Suche nach Identität. Die Frage, wer bin ich und was von meinen Eltern steckt in mir, was habe ich von ihnen „geerbt“. Dass die Eltern nicht zusammen leben, war für mich ein guter Ausgangspunkt für das Thema. Aber an Scheidung hatte ich gar nicht gedacht, eher an die Tatsache, dass Wildschweine von Natur aus nur von der Mutter großgezogen werden. Aber natürlich kann man das auf Kinder von getrennt lebenden Eltern übertragen.

Nach welcher Vorgehensweise entstehen Ihre Bücher? Kommt die gesamte Geschichte „aus einem Fluss“, oder entwickeln Sie verschiedene Handlungsstränge?
Anja Fröhlich: Meistens spreche ich nur die Grundidee mit dem Verlag ab und habe dann eine recht große Freiheit beim „Auserzählen". Bei diesem Buch war es etwas anders. Da habe ich sehr eng mit dem damaligen Verlagschef und Lektor Markus Niesen zusammengearbeitet. Denn ein Bilderbuch ist ja ein bisschen wie ein Gedicht: wenig Text, der auf dem Punkt sein muss. Hinzu kam das sensible Thema. Denn uns war schon bewusst, dass das Thema Trennung mitschwingt und eine Gratwanderung ist zwischen Humor und Herzensbildung.

An welchen Themen und Projekten werden Sie 2022 arbeiten?
Anja Fröhlich: Zur Zeit schreibe ich zusammen mit meinem Mann Patrick Krause am fünften Band einer Comic-Roman-Reihe: „Das ungeheimste Tagebuch der Welt“ (ab 10 Jahren). Da geht es um zwei Tagebuch schreibende Patchwork-Geschwister, wobei das Mädchen Karline bei ihrem „Möchtegernbruder“ Paul heimlich mitliest. Angeblich, um seine verzerrte Wahrheit zu korrigieren und sich vor heranrollenden Katastrophen in Sicherheit bringen zu können. Auch hier steht der Humor im Vordergrund. Und trotzdem werden keine schulischen und familiären Dramen ausgelassen. Vielleicht auch eine gute Reihe für „fortgeschrittene“ Scheidungskinder.

Bibliografische Angaben

  • „Mops und Fidel suchen ihren Papa“
  • Von Anja Fröhlich und Betina Gotzen-Beek (Zeichnungen)
  • Verlag: Ravensburger
  • ISBN: 978-3-7478-0031-7
  • Erscheinungsdatum: 1. April 2021
  • Preis: 14,99 EUR
  • Seitenanzahl: 32

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