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Ist ein Pendelheft sinnvoll?

 
 

Betreuen Sie Ihr Kind wechselseitig oder nutzen ein ausgedehntes Umgangsrecht, kann ein Pendelheft helfen, sich gegenseitig über die Belange des Kindes während des Zeitraums Ihrer Obhut informieren. Gerade, wenn Ihr Verhältnis zum Ex-Partner konfliktbelastet ist, können über das Pendelheft sachliche Informationen weitergegeben werden, ohne dass Sie sich mit dem Ex-Partner im Detail austauschen müssen. Lesen Sie hier, wann ein solches Pendelheft sinnvoll ist, wie es aufgebaut ist sowie welche Inhalte hineingehören und welche nicht.

Wann ist ein Pendelheft eine Option?

Lebt das Kind abwechselnd im Haushalt beider Elternteile, sollte der andere Elternteil bei der Übergabe des Kindes wissen, was im Lebensalltag des Kindes zuvor wichtig war. Aber auch wenn Sie ein umfangreiches Umgangsrecht wahrnehmen, kann es geboten sein, den anderen Elternteil bei der Übergabe des Kindes über die Belange des Kindes zu informieren.

Im Idealfall genügt natürlich das persönliche Gespräch, wenn das Kind übergeben wird. Genau dieses Gespräch ist aber oft nicht möglich. Um den persönlichen Kontakt bei der Übergabe zu vermeiden oder auf ein Minimum zu beschränken, kann das Pendelheft helfen, sachliche Informationen über die Belange des Kindes weiterzugeben. Schließlich werden Sie ein Interesse daran haben, dass der andere Elternteil im Interesse des Kindes über dessen Belange und Befindlichkeiten informiert ist. Eine stillschweigende Übergabe wird diesem Interesse sicherlich nicht gerecht.

Das Pendelheft als Medium ist sinnvoll bei folgenden Merkmalen der Beziehung unter den Elternteilen:

  • Sie trennen Sie sich oder leben bereits getrennt.
  • Ihr Verhältnis kann durch einen unsachlichen Kommunikationsstil geprägt und ein hohes Maß an Ignoranz für die Belange des anderen Elternteils getrübt sein.
  • Gegenseitige Vorwürfe, die meist auf ungelösten Konflikten in der Beziehung beruhen, verhindern eine konstruktive Kommunikation.

Pendelheft erfordert die Mitwirkung beider Elternteile

Idealerweise sind beide Elternteile bereit, ein bzw. das Pendelheft zu führen. Da die Führung eines Pendelhefts in der Dokumentation aber einen gewissen Aufwand mit sich bringt, wird nicht jeder Elternteil bereit sein, sich hierfür zu engagieren. Insoweit könnten Sie sich auch darauf beschränken, dass Sie allein den maßgeblichen Zeitraum zu Papier bringen und diese Information bei der Übergabe des Kindes übergeben.

Nicht zuletzt wird auch nicht jeder Elternteil fähig sein, die maßgeblichen Informationen zu formulieren. Sie sollten Ihre Erwartungen also nicht zu hoch ansetzen und zwangsläufig Verständnis aufbringen, wenn der andere Elternteil sich aus intellektuellen oder organisatorischen Gründen außerstande sieht, sich an der Führung eines Pendelhefts zu beteiligen.

Ist ein Pendelheft etwas anderes als ein Tagebuch?

Erscheint Ihnen ein Pendelheft als eine sinnvolle Option, stellt sich die Frage, was gehört ins Pendelheft und was nicht? Nun, ein Pendelheft ist kein Tagebuch. In einem Tagebuch schreiben Sie Ihre persönlichen Eindrücke und Erfahrungen aus Ihrem Alltag nieder. Das, was Sie zu Papier bringen, ist für Ihre Erinnerung gedacht und geht andere nichts an.

Ein Pendelheft hingegen informiert den anderen Elternteil über die Belange des Kindes und sollte sachliche Informationen enthalten, als da sein können:

  1. War das Kind in der Zeit Ihrer Betreuung erkrankt oder hat es Verletzungen erlitten? Ist das Kind behandlungsbedürftig oder braucht es Medikamente? Ist dies der Fall, wäre mitzuteilen, welche Behandlungen notwendig sind und wie die Medikamente verabreicht werden. Wo sind diese Medikamente auffindbar?
  2. Wurde ein Arzttermin vereinbart oder war das Kind beim Arzt? Welche Diagnose hat sich ergeben. Gibt es Folgetermine?
  3. Gibt es Informationen zu Ereignissen im Kindergarten oder in der Schule? Wurde in der Schule ein Gespräch mit dem Lehrer geführt? Gibt es Anzeichen von Mobbing in der Schule?
  4. Hat das Kind besondere Befindlichkeiten gezeigt? Ist das Kind traurig, in sich zurückgezogen oder sind andere Probleme zu vermuten? Die richtige Information kann dem anderen Elternteil helfen, die Situation des Kindes aufzugreifen und im Gespräch Lösungsansätze zu erkennen.
  5. Sind finanzielle Dinge zu regeln? Fallen größere Anschaffungen an? Gibt es Gründe für Mehrbedarf (z.B. Nachhilfeunterricht) oder Sonderbedarf (z.B. Klassenfahrt), an denen sich auch der unterhaltspflichtige Elternteil beteiligen sollte?

Praxistipp: Mit zunehmendem Kindesalter auf Pendelheft verzichten

Ein Pendelheft ersetzt nicht die Kommunikation mit dem Kind. Ihr Kind ist auch nicht der Postbote für Mitteilungen der Eltern untereinander. Kinder können auch gut für sich selber sprechen, sind aber trotzdem nicht immer in der Lage, Gefühle und Befindlichkeiten angemessen zu artikulieren. Soweit es um die Betreuung und den Umgang geht, empfiehlt sich ohnehin, das Kind angemessen in die Organisation und Gestaltung einzubeziehen. Je älter das Kind wird, desto weniger wird sich ein Pendelheft rechtfertigen.

In welcher Form sollte ein Pendelheft geführt werden?

Sie können ein Notizbuch als Pendelheft nutzen. Darin machen Sie Ihre Eintragungen. Bei der Übergabe des Kindes wird auch dieses Notizbuch (Pendelheft) übergeben. Schwierigkeiten können sich ergeben, wenn

  • ein Elternteil das Pendelheft nicht regelmäßig führt,
  • sich außerstande sieht, sachliche Information wiederzugeben und stattdessen emotionale Aspekte zu Papier bringt
  • oder das Pendelheft bei der Übergabe schlicht vergessen wird.

Insofern kann eine Option darin bestehen, dass Sie sich per E-Mail oder über WhatsApp austauschen. Es empfiehlt sich für diesen Fall, die E-Mails oder WhatsApp-Nachrichten zu archivieren. Ein Archiv kann helfen, Zeit und Umstände Ihrer Obhut und Ihres Umgangs nachzuweisen, falls es später zu Streitigkeiten kommt.

Pendelheft ist ein wichtiger Indizienträger

Manche Eltern neigen dazu, dem anderen Elternteil vorzuwerfen, er oder sie sei erziehungsunfähig oder gestalte die Betreuung und den Umgang mit dem Kind nicht kindgerecht.

Schaltet sich dann das Jugendamt ein oder wird die Auseinandersetzung gar gerichtlich ausgetragen, kann es hilfreich sein, auf die Informationen in einem Pendelheft zurückzugreifen. Sie erleichtern sich den Nachweis, dass Sie den Zeitraum Ihrer Obhut verantwortungsvoll wahrgenommen und den anderen Elternteil über die wichtigen Belange des Kindes informiert haben. Insoweit ist ein Pendelheft eine gute Vorsorge für den Fall der Fälle.

Was gehört nicht in ein Pendelheft?

Wie gesagt, ein Pendelheft ist kein Tagebuch. Dinge, die Sie in ein Tagebuch schreiben, gehören nicht in das Pendelheft.

  • Kündigen Sie trotz Ihres eventuell bestehenden gemeinsamen Sorgerechts dem anderen Elternteil Dinge wie eine Reise ins Ausland nicht ausschließlich über dieses Medium an, da Sie ihn vorher informieren und um seine Zustimmung bitten müssen.
  • Ob Sie die Kirmes, das Schwimmbad oder die Großeltern besucht haben, ist Ihre Entscheidung über die Freizeitgestaltung und muss insbesondere bei ungleichen finanziellen oder logistischen Möglichkeiten für beide Elternteile dem anderen nicht grundlos unter die Nase gerieben werden.
  • Es ist Ihre Entscheidung, wie Sie das Kind erziehen. Sie bestimmen, wann das Kind zu Bett geht, wie es ernährt wird und wie lange es vor dem Fernseher sitzen darf.
  • Haben Sie neue Bekanntschaften oder leben Sie in einer neuen Beziehung, bleibt Ihr Ex-Partner außen vor. Das Kind dürfte ohnehin hierüber sprechen.
  • Führen Sie mit Ihrem Kind vertrauliche Gespräche, bleibt alles, was gesagt wurde, vertraulich. Eine Ausnahme kommt in Betracht, wenn sich im Hinblick auf die Interessen und das Wohl des Kindes Handlungsbedarf ergibt, über den auch der andere Elternteil Bescheid wissen sollte.

Fazit – das Pendelheft und seine Alternativen

Ein Pendelheft ist richtig geführt eine hilfreiche Sache. Es ist Ihre Entscheidung, ob Sie davon profitieren wollen. Auch wenn Sie die Option allein nutzen, kann das Pendelheft (als Notizbuch, via E-Mails) helfen, rückblickend im Falle des Falles Indizien für eine gute Obhut und einen verantwortlichen Umgang zusammengetragen zu haben.

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