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Ist (jung) geschieden sein ein Makel?

 
 

Geschieden fühlt sich wohl für manch einen an wie „gebraucht“. Ob der Beziehungsstatus geschieden  auch ein Makel ist, darf aber bezweifelt werden. Letztlich geht es darum, zu akzeptieren, dass nichts im Leben perfekt ist. Im Gegenteil: Wer geschieden ist, hat Erfahrungen, die andere nicht besitzen und sieht sich vielleicht in der Lage, aus diesem Erfahrungsschatz wie ein Phönix aus der Asche aufzusteigen und bestenfalls in eine neue Beziehung zu starten.

Makel, was ist das überhaupt?

Laut Duden ist Makel ein Fehler oder eine fehlerhafte Beschaffenheit von etwas, das unvollkommen erscheint, dessen Wert herabsetzt oder in den Augen anderer nicht das ist, was allgemein erwartet wird.

Im Zusammenhang mit einer Beziehung, Partnerschaft oder Ehe sollte man vielleicht differenzieren. Die Einschätzung dürfte unterschiedlich ausfallen, wenn Partner in jungen Jahren geschieden werden, sich nach kurzer Ehe scheiden lassen, ein Partner sich aufgrund seiner ehelichen Untreue als unredlich erwiesen hat oder anzunehmen ist, dass ein Partner aufgrund seiner charakterlichen Schwächen die Scheidung verursacht und für eine neue Ehe ungeeignet erscheint.

Wenn „geschieden“ ein Makel ist, dann ist es „ledig“ auch

Und überhaupt: Wer geschieden als Makel betrachtet, müsste akzeptieren, dass auch „ledig“ eine Art Makel sein könnte. Wer ledig ist und noch nicht Erfahrung einer Ehe machen durfte oder konnte, könnte sich dem Urteil anderer ausgesetzt sehen, dass man beziehungsunfähig sei und sich weigere, mit der Ehe und der theoretisch möglichen Geburt von Kindern einen gesellschaftlichen Beitrag zu leisten, der erforderlich ist, damit die Gesellschaft als Verbundenheit der Generationen fortbesteht.

Wie ist die gesellschaftliche Akzeptanz einer Scheidung?

Wir leben in einer Gesellschaft, in der alles perfekt sein muss. Doch können Beziehung und Ehe wirklich perfekt sein? Diese Erwartung steht insoweit im Widerspruch, als eine Ehe anders als früher nicht mehr unbedingt für die Ewigkeit gedacht ist und die gesellschaftliche Akzeptanz steigt, wenn sich Paare trennen und scheiden lassen. Früher wurde die Ehe als eine heilige Institution bewertet. Sie galt zumindest nach katholischem Verständnis als unauflöslich. Wer geschieden wird, wird noch immer insoweit geächtet, als eine erneute katholische Trauung in aller Regel nicht möglich ist.

Die Akzeptanz von Trennung und Scheidung beruht auf der Erkenntnis, dass eine Ehe nur funktioniert, wenn die Beziehung der Partner untereinander stimmt. Ist das Verhältnis beeinträchtigt, erscheint es wenig sinnvoll, nur deshalb an der Ehe festzuhalten, weil die Eheschließung vollzogen wurde. Ist die Ehe gescheitert, sollte es im Interesse beider Partner ein Gebot der Vernunft sein, die Trennung zu vollziehen und diese auch zu akzeptieren.

Wenn die Partner die Trennung akzeptieren, kann es nicht sein, dass Außenstehende Kritik üben und glauben, den getrennten oder geschiedenen Partnern vorwerfen zu dürfen, sie hätten sich nicht scheiden lassen sollen. Dabei spielt oft eine Rolle, dass aus der Beziehung Kinder hervorgegangen sind, die nach der Scheidung bei einem der Elternteile leben und den anderen Elternteil nur noch sporadisch im Rahmen des Umgangsrechts zu Gesicht bekommen.

Der Vorwurf gründet sich oft darauf, dass die Ehe infolge der Scheidung auch wirtschaftlich abgewickelt werden muss. Es ergibt sich oft eine Situation, in der das auf beiden Seiten verfügbare Einkommen und Vermögen nicht ausreicht, angemessen zu leben und schon gar nicht, den früheren Lebensstandard aufrecht zu halten. Nicht umsonst heißt es: „Zum Leben zu wenig, zum Sterben zu viel“.

Insoweit kommt es auch darauf an, wer genau diese Kritik geübt. Sind es die Eltern, ist noch einigermaßen nachzuvollziehen, wenn sie meist hilflos zusehen müssen, wie sich das Glück der Kinder und eine anfangs hoffnungsvolle und zukunftsträchtige Partnerschaft in Schall und Rauch auflöst. Maßen sich jedoch Bekannte, Freunde oder Verwandte an, Kritik zu üben, sollte jeder vielleicht vor der eigenen Haustüre kehren. Dabei geht es auch darum, dass jeder Fehler macht und Fehler immer und überall passieren. Wer anderen Fehler vorwirft oder andere wegen eines vermeintlichen Fehlers verurteilt, ist eigentlich selber makelbehaftet.

Sind Vorurteile über Geschiedene gerechtfertigt?

Vorurteile als solche sind immer ungerechtfertigt. Wer eine geschiedene Person verurteilt, maßt sich eine Einschätzung an, für die es keine sachliche Grundlage gibt. Es bleibt immer Entscheidung des geschiedenen Paars, sich scheiden zu lassen. Trennung und Scheidung sind höchstpersönliche Angelegenheiten, in die niemand anderes hineinreden sollte. Ist die Ehe gescheitert, sollten sich die Partner trennen.

Insoweit ist es unpassend, abwertend zu sagen, wer geschieden ist, sei „gebraucht“. Diese Bewertung kann sich allenfalls auf Sachen beziehen, nicht aber auf einen Menschen, der aufgrund seiner Gefühle handelt und in einer bestimmten Situation einer höchstpersönliche Entscheidung trifft.

Die Scheidung nach der Trennung ist ein sinnvoller Weg, wenn es darum geht, mit der Vergangenheit in emotionaler, rechtlicher und wirtschaftlicher Hinsicht abzuschließen und die Perspektive für die Zeit danach zu gestalten. Wer sich ein abwertendes Urteil erlaubt, lebt vielleicht durchaus in einer Situation, in der die eigene Ehe funktioniert. Daraus ergibt sich aber kein Recht, die eigene Welt auf die Welt anderer zu übertragen. Jeder Mensch hat sein eigenes Schicksal, das er oder sie überwiegend selbst beeinflusst. Treffen Partner die Entscheidung, sich zu trennen und scheiden zu lassen, geht die Entscheidung andere nichts an.

Ein Makel könne sich allenfalls dann nachvollziehen lassen, wenn jemand fortlaufend geschieden wird und immer wieder erneut heiratet. Dann könnte man vermuten, dass gewisse charakterliche Schwächen und persönliche Unzulänglichkeiten Grund dafür sind, dass diese Person in der Ehe keinen Boden unter die Füße bekommt und es mit neuen Partnern immer wieder aufs Neue versucht. Man könnte dann durch eines guten Gewissens behaupten: Er oder sie lernt einfach nichts dazu und läuft immer wieder gegen die Wand.

Mit 30 geschieden?

Wer mit 30 Lebensjahren geschieden wird, hat meist eine relativ kurze Ehe hinter sich gebracht. Zugleich hat er oder sie noch ein ganzes Leben vor sich. Insoweit könnte man sagen, dass es immer gut ist, frühzeitig die Reißleine gezogen zu haben. Denn ein Ende mit Schrecken ist allemal besser als ein Schrecken ohne Ende. Letztlich ist es aber gleichgültig, ob Sie sich mit 30 Lebensjahren oder mit 50 Lebensjahren scheiden lassen. Das Ergebnis ist meist das gleiche. 

Man könnte auch darauf abstellen, dass es wie bei der Berufsausbildung darum geht, in einer Art Orientierungsphase herauszufinden, was man eigentlich will und ob das, für das man sich entschieden hat, wirklich das Richtige ist. Natürlich besteht insoweit ein Unterschied, als bei der Berufsausbildung nur der Auszubildende betroffen, während bei der Eheschließung der Partner einbezogen ist.

Wie sieht es in anderen Ländern mit Rückschlägen aus?

Werden Sie geschieden, ist nach dem Wortlaut des Gesetzes Ihre Ehe zerrüttet und deshalb „gescheitert“. Auch wenn der Begriff einen negativen Klang hat, bedeutet dies nicht, dass damit unbedingt ein Rückschritt oder eine Niederlage verbunden ist. Man könnte eine gescheiterte Beziehung auch konstruktiv betrachten. Wer gescheitert ist, hat Erfahrungen gesammelt. Wer erfahren ist, weiß, worauf es ankommt und sollte in der Lage sein, Fehler künftig möglichst zu vermeiden. Eine solche Erfahrung könnte also durchaus eine gute Prämisse dafür sein, wenn seine erneute Eheschließung ins Auge fassen. Sie wissen dann, welche Fehler eine Ehe gefährden, welche Eigenschaften für eine Ehe wesentlich sind und was Sie tun oder unterlassen müssen, um eine gute Beziehung zu führen.

Ähnlich ist es bei Unternehmern. Wer in Deutschland unternehmerisch scheitert, wird oft schief angesehen. In den USA hingegen geht ein unternehmerisches Scheitern damit einher, dass der Unternehmer Erfahrungen besitzt, die andere nicht besitzen oder die anderen vielleicht noch bevorstehen. Wer Erfahrungen im Scheitern gesammelt hat, kann darauf aufbauen und ist unternehmerisch vielleicht noch viel konstruktiver aktiv als ein Unternehmer, der erfolgsverwöhnt ist und vielleicht gar nicht registriert, auf welch brüchigem Fundament er sein Unternehmen führt.

Aus dieser Blickrichtung wäre es auch ein Makel, wenn Sie als Autofahrer in einen Unfall verwickelt waren und Ihr soziales Umfeld Sie dafür ächtet, dass Sie in Ihr Auto eingestiegen sind. Im Gegenteil: aufgrund Ihres Unfalls wissen Sie besser als ein Nichtverunfallter, worauf es im Straßenverkehr ankommt.

Zum Scheitern gehören immer Zwei

Ist Ihre Ehe gescheitert und sind Sie geschieden, ist es selten so, dass nur einer der Partner dafür verantwortlich ist. Meist stehen beide Partner in der Verantwortung, der eine mehr, der andere weniger. Ist Ihre Ehe gescheitert, weil der Partner sich als beziehungsunfähig erwiesen hat, gibt es erst recht keinen Grund, Ihnen das Scheitern der Ehe als Makel anzurechnen. Es war insoweit ein Gebot der Vernunft, aus der Beziehung auszusteigen. Ihre Entscheidung sollte respektiert, nicht aber kritisiert werden. Schließlich braucht es Mut und Entscheidungskraft, eine Beziehung zu beenden. Genauso gut könnte man es als Makel beurteilen, wenn Sie eine Beziehung aufrechterhalten, obwohl es dafür keine Grundlage mehr gibt.

Alles in allem

 

Makel ist meist etwas sehr Subjektives und Wertendes. Makel entsteht aus einer Kritik heraus und ist nur berechtigt, wenn es dafür objektive und sachliche Ansätze gibt. Sind Sie geschieden, war es Ihre persönliche Entscheidung, für die Sie sich gegenüber anderen nicht rechtfertigen müssen. Sie haben Erfahrungen, aber keinen Makel.

 

 

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