Vom Nein-sagen-können...

...zum „Ich will die Scheidung“-sagen-können

Frau Mann Streit iurFRIEND® AG

zuletzt aktualisiert am: 05.08.2025

Fällt es Ihnen schwer, Nein zu sagen? Vielleicht kennen Sie das: Sie sagen Ja, obwohl Sie innerlich ein klares Nein fühlen. Aus Angst, jemanden zu enttäuschen. Aus Gewohnheit. Oder weil Sie Konflikte scheuen. Gerade in einer Trennungsphase kann diese Haltung zur Belastung werden. Denn: Wer nie Nein sagt, verliert sich selbst. Doch die gute Nachricht ist: Nein-Sagen ist erlernbar. Und es kann Ihnen helfen, Ihre Scheidung klarer, selbstbestimmter und emotional gesünder zu meistern.

 

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Warum vielen Menschen das Nein-Sagen so schwerfällt

Ob durch Erziehung oder gesellschaftliche Erwartungen – vielen von uns wurde vermittelt, dass es "gut" ist, sich anzupassen:

  • "Sei lieb."
  • "Mach keine Probleme."
  • "Reiß dich zusammen." 

Solche Sätze prägen uns und führen zuweilen zu einer Überanpassung. Als Erwachsene führt das oft dazu, dass wir die eigenen Bedürfnisse zurückstellen, um Harmonie zu wahren oder Ablehnung zu vermeiden. Das gilt im Alltag genauso wie in Beziehungen. Und irgendwann wissen wir gar nicht mehr, wie ein klares Nein überhaupt klingt.

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Dauer: 5:57

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Wie sage ich es meinem Partner?

Warum Sie gerade in der Scheidung Nein sagen sollten

In einer Trennung geht es nicht nur um rechtliche Themen, sondern auch um emotionale Abgrenzung. Vielleicht bitten Sie Ihr Ex-Partner oder Ihre Ex-Partnerin weiterhin um Hilfe, um Gespräche, um Rücksicht. Und Sie geben nach – aus alter Verbundenheit, aus Mitleid oder schlichtweg aus Gewohnheit. Doch damit sabotieren Sie sich selbst. Nein-Sagen bedeutet hier: Ich setze Grenzen. Ich schütze mich. Ich treffe Entscheidungen, die mir guttun.

Praxisbeispiel

Ein Partner hilft dem Ex noch immer bei Papierkram

Eine Frau unterstützt ihren Ex-Mann weiterhin bei seinen beruflichen Unterlagen, obwohl sie selbst kaum zur Ruhe kommt. Sie hilft ihm aus einem Schuldgefühl heraus. Doch innerlich fühlt sie sich ausgelaugt. Erst als sie lernt, freundlich aber bestimmt Nein zu sagen, merkt sie: Ihre Energie kehrt zurück.

Und auch bei konkreten Scheidungsthemen ist ein klares Nein oft entscheidend:

Bei Unterhaltsverhandlungen

Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen, auf Unterhalt zu verzichten, wenn Sie Anspruch darauf haben. Ein "Nein" zu unfairen Vorschlägen ist ein Ja zu Ihrer wirtschaftlichen Sicherheit.

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Bei der Vermögensaufteilung

Wenn der Ex-Partner "unter Freunden" auf eine informelle Regelung beim Zugewinnausgleich drängt, die zu Ihrem Nachteil ist, braucht es ein deutliches Nein. Es geht um Ihre Zukunft.

CHECKLISTE

Was passiert nach der Scheidung mit der gemeinsamen Immobilie?

Diese Möglichkeiten haben Sie, im Rahmen der Scheidung Ihre gemeinsame Immobilie aufzuteilen.

Checkliste

Gemeinsame Immobilien der Ehepartner

Diese Möglichkeiten haben Sie, im Rahmen der Scheidung Ihre gemeinsame Immobilie aufzuteilen.

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Beim Hausrat

Wer was mitnimmt, klingt banal, führt aber häufig zu Konflikten. Nein sagen bedeutet hier, sich nicht aus Bequemlichkeit mit weniger zufriedenzugeben. Das beginnt übrigens bei der Frage, wie viel einzelne Stücke des Hausrats noch wert sind, der verlinkte Artikel hilft Ihnen.

Beim Umgang mit Kindern

Auch hier gilt: Ihre Grenzen zählen. Wenn Sie das Wechselmodell nicht wollen, sagen Sie es klar. Nicht aus Trotz, sondern aus Verantwortung. Und auch wenn Sie es wollen, bestehen Sie zunächst einmal drauf. Kompromisse schließen können Sie später immer noch. Stellen Sie zuerst Ihr „neues Ich“ heraus.

 

Auch wenn es zunächst einmal, so kurz nach der Trennung, merkwürdig anmutet: Wenn der andere Partner Ihnen die Aufgabe der Kindesbetreuung beinahe vollständig zuweisen will, sagen Sie Nein. Denn Umgang ist keine Einbahnstraße: Genau so, wie der andere Partner ein Recht darauf hat, hat er des Kindes wegen auch die Pflicht dazu.

Muster

Welche Entscheidungen dürfen nur mit Vollmacht getroffen werden?

Sind die Eltern z.B. auf Dienstreise, hilft die Vollmacht der betreuenden Person wichtige Entscheidungen zu treffen. 

Muster

Vollmacht bei Abwesenheit der Eltern

Sind die Eltern z.B. auf Dienstreise, hilft die Vollmacht der betreuenden Person wichtige Entscheidungen zu treffen. 

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Nein – aber nicht um jeden Preis

Ein klares Nein schützt – doch ein ständiges Nein kann auch zum Bumerang werden. Wer in der Trennung jede Verhandlung blockiert, verliert unter Umständen wichtige Chancen auf faire und tragfähige Lösungen. Nein-Sagen ist keine Kampfansage, sondern eine Abwägung: Wo möchte ich mich behaupten, wo kann ich Kompromisse eingehen? Es geht darum, zwischen Selbstschutz und Dialogfähigkeit zu unterscheiden. Ein bewusst gesetztes Nein kann Türen öffnen – wenn es ehrlich gemeint ist und dem respektvollen Austausch dient.

Praxisbeispiel

Trennung an Weihnachten

Ihr Ex-Partner schlägt vor, dass die Kinder an Weihnachten beide Eltern sehen – also den Heiligen Abend bei einem Elternteil, den ersten Feiertag beim anderen. Ihr erster Impuls ist ein klares Nein, weil Sie auf Ihre Tradition bestehen. Doch nach einem Moment des Innehaltens erkennen Sie: Es geht nicht um Nachgeben, sondern um eine faire Lösung für die Kinder. In diesem Fall ist ein "Ja, unter Bedingungen" vielleicht die reifere Entscheidung – und kein Widerspruch zu gesunder Abgrenzung.

Wie Sie lernen, Nein zu sagen

Nein-Sagen ist wie ein Muskel: Man muss üben, damit er stärker wird. Hier ein paar Impulse für den Einstieg:

  1. Erkennen Sie Ihre Gefühle und Bedürfnisse. Fragen Sie sich: Will ich das gerade wirklich? Oder tue ich es, um nicht anzuecken?
  2. Formulieren Sie klare, aber freundliche Aussagen. Zum Beispiel: "Ich verstehe, dass das für dich wichtig ist, aber ich möchte mich jetzt auf mich konzentrieren."
  3. Üben Sie in kleinen Alltagssituationen. Sagen Sie Nein zur Nachbarin, wenn Sie keine Zeit haben. Oder zur Kollegin, wenn Sie gerade keine Energie für Zusatzaufgaben haben.
  4. Geben Sie sich selbst die Erlaubnis. Sie dürfen Nein sagen. Ohne schlechtes Gewissen.

Aus der Historie: Berühmte Neins

Fassen Sie selbst noch nicht den endgültigen Mut, die eigenen Überzeugungen am höchsten zu stellen, dann schauen Sie kurz auf Andere. Geschichte, Politik, Gesellschaft und Sport bieten zahlreiche Momente, in denen Einzelpersonen „nein“ gesagt haben – gegen den Mainstream, die Erwartung oder sogar gegen ein direktes Verbot. Ihr Mut zur Mindermeinung hat oft Positives bewirkt oder Veränderungen angestoßen.

 

Wer?Situation“Nein” gesagt zu…Folge/Wirkung
Galileo GalileiItalien, 17. Jh. – stellte das heliozentrische Weltbild aufGeozentrisches Weltbild der KircheTrotz Inquisition beharrte er auf wissenschaftlichen Erkenntnissen – Basis moderner Naturwissenschaften
Alfred Wegener1912 – stellte Theorie der Kontinentalverschiebung aufStatisches Weltbild in der GeologieJahrzehntelang verlacht, später bestätigt – Grundlage der heutigen Plattentektonik
Henry FordUSA, frühes 20. Jh. – baute Autos in FließbandfertigungExklusivität und Handarbeit in der AutoproduktionMassenproduktion machte das Auto für breite Bevölkerung erschwinglich, revolutionierte Wirtschaft und Gesellschaft
Rosa ParksUSA, 1955 – verweigerte Sitzplatz-Freigabe im BusRassentrennung im öffentlichen NahverkehrAuslöser der US-Bürgerrechtsbewegung – Symbol für friedlichen Widerstand
Muhammad AliUSA, 1967 – verweigerte Kriegsdienst in VietnamMilitarismus, gesellschaftlicher ErwartungsdruckVerlor Titel und drohte Haft, wurde später Ikone für Zivilcourage und Menschenrechte
Gerd Müller1974 – trat nach EM-, WM-Sieg und Rekordtoren zurückFortsetzung als NationalspielerRücktritt auf dem Höhepunkt nach WM-Titel und 68 Toren – Zeichen für persönliche Prioritäten
Gerhard SchröderDeutschland, 2003 – sagte Nein zur US-geführten Koalition im IrakkriegBeteiligung an völkerrechtlich umstrittenem KriegDeutschland profilierte sich als unabhängige, friedliche Macht in der Außenpolitik
J.K. Rowling
Nach Band 7 – lehnte Fortsetzung von Harry Potter ab
 
Erwartungen der Fans und VerlageBewahrte die erzählerische Integrität, wandte sich neuen Themen zu
Serena Williams2017 – entschied sich für Mutterschaft auf KarrierekursPriorisierung von Rekorden über FamilieAusbleiben weiterer Grand-Slam-Siege, blieb sportlich und gesellschaftlich Vorbild für viele Frauen

Alles in allem - Ihr Nein ist ein Ja zu sich selbst

Scheidung ist ein Neuanfang. Und Neuanfang bedeutet auch: alte Muster loslassen. Wenn Sie lernen, Nein zu sagen, sagen Sie zugleich Ja zu sich selbst. Zu Ihrem Wohlbefinden, zu Ihren Grenzen, zu Ihrer Kraft. Nein ist kein Angriff. Nein ist Selbstachtung. Und genau die brauchen Sie jetzt mehr denn je.

 

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