Brad Pitt und Angelina Jolie - Wer war das noch mal?
Das Paar lernte sich 2004 bei den Dreharbeiten zu dem Film "Mr. und Mrs. Smith" kennen. Für Brad Pitt war dies Anlass, sich von Jennifer Aniston zu trennen. Brad und Angelina wurden Eltern von drei Kindern. Vielleicht waren die Kinder Anlass oder das Paar durchlebte glückselige Zeiten. Jedenfalls heirateten sie 2014. Nach zwei Jahren ging die Ehe jedoch in die Brüche. Angelina Jolie führte unüberbrückbare Differenzen an und reichte die Scheidung von Pitt ein. Sie forderte das alleinige Sorgerecht für ihre drei gemeinsamen und die drei adoptierten Kinder. Beobachter sprechen von einer der „zähesten“ Scheidungen Hollywoods.
Im Lichte des Sorgerechtsstreits musste Brad Pitt sogar Vorwürfen des Kindesmissbrauchs entgegentreten. Immerhin gelang es, sich wegen der Kinder zu verständigen. Jetzt soll es nur noch darum gehen, die Vermögensverhältnisse abzuklären. Rechtlich hat das Paar nach dem hierzulande nicht unbedingt nachvollziehbaren ortsamerikanischen Scheidungsrecht einen Singlestatus eingenommen, ohne dass bereits die Scheidung abschließend ausgesprochen ist. Hierzulande gibt es diese Möglichkeit in ähnlicher Form. Demnach kann der Richter im Scheidungstermin die Scheidung beschließen, eventuell klärungsbedürftige Scheidungsfolgen aber gesondert in einem eigenständigen Verfahren verhandeln und entscheiden.
Warum haben viele Ehen in Hollywood ein so kurzes Verfallsdatum?
Auch in Deutschland wird nahezu jede dritte Ehe geschieden. Wenn man sich die Ehen in Hollywood aber anschaut, hat man das Gefühl, dass nahezu jeder bekannte Schauspieler oder jede bekannte Schauspielerin mindestens eine Ehe hinter sich hat. Richard Burton und Elizabeth Taylor haben der Welt gezeigt, dass es immer wieder Wege gibt, die ursprünglich geschiedenen Ehepartner trotz aller Vorbehalte doch wieder zusammenführen. Die fortdauernde Sequenz von Eheschließungen mit nachfolgenden Scheidungen in Sachen Burton / Taylor war ebenso revolutionär wie spektakulär; für das Paar selbst, aber auch genauso für die Glamourwelt Hollywoods. Man könnte meinen, die Partner werden mit zunehmender Erfahrung schlauer und vermeiden, den scheinbar gleichen Fehler nicht nur einmal, sondern sogar gleich mehrfach zu wiederholen.
In dieser Hinsicht scheint der frühere Schauspieler und spätere US-Präsident Ronald Reagan ein besseres Vorbild gewesen zu sein. Jedenfalls war er von 1952 bis zu seinem Tod gut 52 Jahre mit Nancy Reagan verheiratet, die früher ebenfalls als Schauspielerin gearbeitet hatte. In dem Kriegsfilm „Die Höllenhunde des Pazifik“ (1957) standen sie gemeinsam vor der Kamera. Eine reine Hollywood-Ehe war das nicht, eher schon eine „ewige“ Ehe.
Ist das viele Geld schuld?
Vielleicht ist es das liebe Geld. Schauspieler in Hollywood verdienen so viel Geld, dass sie offenbar immer wieder Probleme sehen, das viele Geld gemeinsam mit dem Partner auszugeben. Gerade dann, wenn der Partner oder die Partnerin ähnlich viel Geld verdient, müsste man meinen, das Paar hätte für alle Zeiten ausgesorgt. Gerade Schauspieler, wie Brad Pitt und Angelina Jolie haben jeweils so viel Geld, dass sie eigentlich gar nicht drauf angewiesen sind, dass der Partner Unterhaltszahlungen leistet oder Vermögenswerte abtritt.
Doch genau dieser Eindruck täuscht. Auch das gute Geld ist keine Garantie dafür, dass eine Beziehung auf einer sicheren Grundlage beruht und unerschütterlich scheint. Wer viel Geld hat, muss das Bedürfnis haben, sein Geld auszugeben und zu verleben. Unsere scheinbar unendliche Konsumwelt und die Möglichkeiten, sich selbst zu verwirklichen und sorgenfrei tun und lassen zu können, was einem gerade in den Sinn kommt oder sich gerade anbietet, betrachtet eine eheliche Beziehung als einen Störfaktor. Man ist eben nicht mehr ganz so frei, wie man es für erforderlich hält, um sein erwünschtes Leben zu verwirklichen. Da lässt man sich eben scheiden. Und wenn einem danach ist, heiratet man erneut. Wenn es sich anbietet, sogar den früheren Partner gleich nochmals.
Ist das Publikum schuld?
Vielleicht tun wir den Schauspielern, die viele von uns ach so sehr bewundern, auch Unrecht. Vielleicht unterschätzen wir als Außenstehende die Wucht und den Druck, die auf Schauspieler hereinbrechen, wenn sie erfolgreich sind und Tag und Nacht im Scheinwerferlicht stehen. Viele sind angetan, wenn Schauspielerkollegen einander heiraten. Aber noch mehr scheinen sich manche zu freuen, wenn die Scheidung ansteht und die Scheidung mit Rosenkriegen und Schlammschlachten einhergeht. Was für ein Schauspiel.
Vielleicht ist es auch nur eine Fehleinschätzung, wenn wir glauben, gerade Schauspielerehen hätten von vornherein ein Verfallsdatum und wir nicht berücksichtigen, dass auch anderswo Ehen geschieden werden. Nur mit dem Unterschied, dass die Scheidung von normalen Bürgern wenig spektakulär und schon gar nicht revolutionär daherkommt.
Ist Hollywood schuld?
Sicherlich trägt auch Hollywood Schuld. Hollywood als eine Welt des schönen Scheins und der scheinbar unbegrenzten Möglichkeiten. Hollywood verschiebt immer wieder moralische Grenzen, ignoriert althergebrachte Werte. Schauspieler fühlen sich besonders verführt, ihre Lebensrichtung immer wieder zu ändern und ihren Verdienst zum Maßstab dessen zu machen, was man glaubt, sich leisten zu können. Auch die Ehe scheint insoweit ihren Wert zu verlieren. Ehe wird degradiert auf etwas, was man sich leistet, wenn es gerade passt und was man abschafft, wenn man andere Ziele hat. Ehe ist etwas, an dem die Partner ständig arbeiten müssen. Wer dazu nicht bereit ist, beweist seine Eheuntauglichkeit. Zumindest ist Hollywood daran nicht unbeteiligt.
Tragen Ruhm und Ehre Schuld?
Vielleicht ist es auch eine menschliche Schwäche. Wenn Menschen berühmt werden und ihre Leistungen bewundert und geschätzt werden und ihnen große Ehren zuteilwerden, neigen Menschen dazu, sich selbst zu überschätzen. Sie glauben, das Schicksal habe sie über die Masse der Menschen erhoben. Vielleicht glauben Sie, wichtiger zu sein, neigen dazu, sich selbstständig in den Vordergrund zu schieben, den Partner zurückzulassen, den Partner nur noch neben sich her laufen zu lassen, geringer einzuschätzen als sich selbst. So soll auch Angelina Jolie angegeben haben, dass Brad Pitt einen großen Teil seines Erfolges ihr verdanke, ihr aber jeglichen Respekt und Dank verweigere. Sie habe das Gefühl, dass sie beruflich oft zurückstecke, damit ihr Gatte Projekte verfolgen könne, für die er eine Leidenschaft habe. Dem wäre entgegenzuhalten, dass auch normale Ehen genau an diesem Punkt scheitern, wenn ein Partner beruflich zurücksteckt, damit der andere Karriere macht.
Alles in allem
Hollywood und Schauspielerehen sind schlechte Vorbilder. Hollywood gaukelt uns Wirklichkeiten vor, die es so nicht gibt. Auch Schauspielerehen sind oft mehr Schein als Sein. Insoweit sind Schauspieler oft Opfer ihres eigenen Erfolges. Es wäre jedenfalls schade, wenn Eheversprechen mit einem Verfallsdatum einhergehen. Immerhin scheint eine ewige Ehe auch in Hollywood nichts Unmögliches zu sein.